Wie kann ich mein Auge ausspülen?

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Bei Augenreizungen ist Leitungswasser als Spüllösung ungeeignet. Seine hypotonische Beschaffenheit im Vergleich zur Tränenflüssigkeit führt zu Austrocknung der Augen. Nur in dringenden Notfällen sollte man zu dieser Erste-Hilfe-Maßnahme greifen, um schlimmeres zu verhindern. Eine gezielte Augenpflege ist ratsamer.

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Das Auge richtig ausspülen: Wann und wie Sie es richtig machen

Ein Fremdkörper im Auge, eine allergische Reaktion oder eine Reizung durch Chemikalien – es gibt viele Situationen, in denen das Ausspülen des Auges notwendig sein kann. Doch Vorsicht: Nicht jede Flüssigkeit ist dafür geeignet, und auch die Technik will gelernt sein. Dieser Artikel erklärt, wann das Ausspülen sinnvoll ist, welche Flüssigkeiten Sie verwenden können und wie Sie dabei vorgehen sollten.

Wann ist das Ausspülen des Auges sinnvoll?

  • Fremdkörper: Staub, Sand, Insekten oder kleine Partikel können ins Auge gelangen und Reizungen verursachen.
  • Chemische Reizungen: Spritzer von Reinigungsmitteln, Säuren, Laugen oder anderen Chemikalien erfordern sofortiges Handeln.
  • Allergische Reaktionen: Pollen, Tierhaare oder andere Allergene können zu tränenden, juckenden Augen führen.
  • Trockene Augen: In manchen Fällen kann das Ausspülen mit einer geeigneten Lösung helfen, die Augen zu befeuchten und Beschwerden zu lindern.

Die richtige Spüllösung: Was Sie verwenden sollten

  • Kochsalzlösung (0,9% NaCl): Die ideale Wahl! Sie ist isotonisch, d.h. sie hat den gleichen Salzgehalt wie die Tränenflüssigkeit und reizt das Auge nicht. Kochsalzlösung ist in Apotheken erhältlich.
  • Spezielle Augenspüllösungen: Diese sind ebenfalls in Apotheken erhältlich und enthalten oft zusätzliche Inhaltsstoffe zur Beruhigung und Befeuchtung des Auges. Achten Sie auf sterile, konservierungsmittelfreie Produkte.
  • Notfall-Lösung: Leitungswasser: In dringenden Notfällen, insbesondere bei chemischen Verätzungen, ist Leitungswasser besser als nichts. Es sollte jedoch nur als vorübergehende Maßnahme verwendet werden, bis eine geeignete Spüllösung verfügbar ist. Leitungswasser ist hypotonisch und kann bei längerer Anwendung die Augen austrocknen.

Was Sie NICHT verwenden sollten:

  • Reines Wasser (destilliertes Wasser): Obwohl es sauber ist, ist es hypotonisch und kann die Zellen der Augenoberfläche schädigen.
  • Kamillentee: Enthält Partikel, die das Auge zusätzlich reizen können. Außerdem ist er nicht steril.
  • Andere Flüssigkeiten: Vermeiden Sie Seife, Shampoos oder andere Reinigungsmittel, da diese das Auge stark reizen können.

So spülen Sie das Auge richtig aus: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Hände waschen: Gründliches Händewaschen ist wichtig, um keine zusätzlichen Keime ins Auge zu bringen.
  2. Kopfposition: Neigen Sie den Kopf zur Seite, sodass das betroffene Auge unten ist.
  3. Augenlid öffnen: Halten Sie das obere und untere Augenlid mit den Fingern weit offen.
  4. Spülen: Gießen Sie die Spüllösung sanft und gleichmäßig über das Auge. Achten Sie darauf, dass die Flüssigkeit vom inneren Augenwinkel zum äußeren fließt, um den Fremdkörper oder die Chemikalie wegzuspülen.
  5. Dauer: Spülen Sie das Auge mindestens 15-20 Minuten lang, besonders bei chemischen Verätzungen.
  6. Wiederholung: Wiederholen Sie den Vorgang mehrmals, bis Sie sicher sind, dass alle Fremdkörper oder Chemikalien entfernt wurden.

Zusätzliche Tipps:

  • Kontaktlinsen entfernen: Falls Sie Kontaktlinsen tragen, entfernen Sie diese vor dem Ausspülen.
  • Hilfe: Bitten Sie eine andere Person, Ihnen beim Ausspülen zu helfen, wenn möglich.
  • Arzt aufsuchen: Suchen Sie nach dem Ausspülen einen Arzt auf, wenn die Beschwerden anhalten, sich verschlimmern oder wenn Sie sich unsicher sind, ob alle Fremdkörper oder Chemikalien entfernt wurden. Dies gilt besonders nach chemischen Verätzungen.

Fazit:

Das Ausspülen des Auges ist eine wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme bei Reizungen und Verletzungen. Die Wahl der richtigen Spüllösung und die korrekte Technik sind entscheidend, um das Auge nicht zusätzlich zu schädigen. Kochsalzlösung ist die beste Wahl, während Leitungswasser nur im Notfall verwendet werden sollte. Bei anhaltenden Beschwerden oder nach chemischen Verätzungen ist ein Arztbesuch unerlässlich.