Wie kann man eine nässende Wunde abdecken?

8 Sicht
Für kleinere, trockene Schürfwunden genügt nach der Reinigung mit Desinfektionsmittel die Lufttrocknung. Nässende, größere Wunden sollten hingegen mit einem sterilen Wundverband, z.B. einer Kompresse, abgedeckt werden, um Infektionen vorzubeugen und die Heilung zu fördern.
Kommentar 0 mag

Nässende Wunden richtig versorgen: Schutz und Heilung im Fokus

Kleine Schürfwunden, die nicht nässen, dürfen nach der Desinfektion an der Luft trocknen. Doch wie sieht es mit größeren, nässenden Wunden aus? Hier ist der richtige Schutz entscheidend, um Infektionen vorzubeugen und die Heilung zu fördern.

Warum nässende Wunden besondere Aufmerksamkeit brauchen

Nässende Wunden sondern Wundsekret ab, eine natürliche Reaktion des Körpers, die wichtig für den Heilungsprozess ist. Das Wundsekret enthält Abwehrzellen und reinigt die Wunde von innen. Allerdings bietet die feuchte Umgebung auch ideale Bedingungen für Keime, die Infektionen auslösen können.

So versorgen Sie nässende Wunden richtig

  1. Hygiene: Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife, bevor Sie die Wunde berühren. Nutzen Sie Einmalhandschuhe, wenn vorhanden.
  2. Reinigung: Spülen Sie die Wunde vorsichtig mit klarem Wasser oder einer sterilen Kochsalzlösung ab, um Schmutz und Fremdkörper zu entfernen.
  3. Desinfektion: Desinfizieren Sie die Wunde und die umliegende Haut mit einem geeigneten Wunddesinfektionsmittel.
  4. Abdeckung: Verwenden Sie einen sterilen Wundverband, idealerweise eine Kompresse, die speziell für nässende Wunden entwickelt wurde. Diese saugen das Wundsekret auf und halten die Wunde gleichzeitig feucht, was die Heilung optimal unterstützt.
  5. Regelmäßiger Wechsel: Wechseln Sie den Wundverband regelmäßig, mindestens einmal täglich oder bei Bedarf auch öfter, z.B. wenn er durchnässt ist.
  6. Beobachtung: Achten Sie auf Anzeichen einer Infektion, wie z.B. Rötung, Schwellung, Schmerzen, Wärme oder Eiterbildung. Suchen Sie bei Verdacht auf eine Infektion umgehend einen Arzt auf.

Spezielle Wundauflagen für nässende Wunden

Neben klassischen Kompressen gibt es spezielle Wundauflagen, die die Heilung von nässenden Wunden unterstützen können:

  • Hydrokolloidverbände: Diese Verbände bilden ein feuchtes Wundmilieu, fördern die Wundreinigung und schützen vor Keimen.
  • Alginatverbände: Sie bestehen aus Algen und können große Mengen an Wundsekret aufnehmen. Sie sind besonders gut für stark nässende Wunden geeignet.
  • Schaumstoffverbände: Diese Verbände polstern die Wunde, schützen vor Druck und Reibung und absorbieren Wundsekret.

Welcher Wundverband am besten geeignet ist, hängt von der Art, Größe und dem Grad der Wundsekretion ab. Lassen Sie sich im Zweifel von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Wichtig zu wissen

  • Nicht trocken föhnen: Die Wunde an der Luft trocknen zu lassen ist zwar bei kleinen, trockenen Schürfwunden in Ordnung, bei nässenden Wunden hingegen kontraproduktiv.
  • Keine Hausmittel: Verzichten Sie auf Hausmittel wie Kamillentee oder Puder, da diese die Wunde reizen und die Heilung verzögern können.
  • Bei Unsicherheit zum Arzt: Bei großen, tiefen oder stark verschmutzten Wunden sowie bei anhaltenden Beschwerden oder dem Verdacht auf eine Infektion sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Mit der richtigen Wundversorgung unterstützen Sie den Heilungsprozess optimal und beugen Komplikationen vor.