Wie lange darf man die Beine hochlagern?

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Eine moderate Erhöhung der Beine um etwa 20 Grad fördert die Durchblutung. Länger als ein bis zwei Stunden sollte diese Position jedoch aus Gründen des Druckschutzes, insbesondere am Steißbein, vermieden werden. Die Dauer hängt vom individuellen Risiko ab.
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Beine hochlagern: Wohltuend, aber nicht übertreiben!

Beine hochlagern – ein altbewährtes Hausmittel bei müden, schweren Beinen, geschwollenen Knöcheln oder nach einem langen Tag auf den Beinen. Die leichte Erhöhung der Beine fördert die Durchblutung und den Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen, was zu einer Linderung der Beschwerden führen kann. Doch wie lange ist diese Position tatsächlich sinnvoll und wann wird sie schädlich?

Eine moderate Erhöhung der Beine um etwa 15-20 Grad, beispielsweise mit Hilfe von Kissen unter den Waden oder Unterschenkeln, ist in der Regel unproblematisch und wird von vielen Experten empfohlen. Diese Position entlastet die Venen und unterstützt den natürlichen Rückfluss des Blutes. Eine spürbare Verbesserung des Wohlbefindens kann bereits nach wenigen Minuten einsetzen.

Die optimale Dauer ist jedoch individuell und hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Art der Beschwerden: Bei leichten Beschwerden wie müden Beinen reichen oft schon 15-30 Minuten. Bei stärker ausgeprägten Ödemen oder nach längeren Belastungsphasen kann eine längere Hochlagerung, bis zu einer Stunde, sinnvoll sein.

  • Bestehendes Risikoprofil: Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit, bestehenden Hautproblemen, neurologischen Erkrankungen oder einem erhöhten Thromboserisiko sollten die Dauer der Hochlagerung unbedingt mit ihrem Arzt besprechen. Eine zu lange und zu hohe Lagerung kann in diesen Fällen kontraproduktiv sein.

  • Individuelle Empfindlichkeit: Auch die persönliche Schmerzempfindlichkeit spielt eine Rolle. Ein unangenehmes Druckgefühl, Taubheitserscheinungen oder Schmerzen im Bereich des Steißbeins sind deutliche Signale, die Hochlagerung zu beenden.

Wann ist Hochlagern zu lange?

Generell sollte eine kontinuierliche Hochlagerung der Beine über einen Zeitraum von mehr als ein bis zwei Stunden vermieden werden. Längerfristige, erhöhte Druckbelastung, insbesondere im Bereich des Steißbeins, kann zu Durchblutungsstörungen und Druckschäden führen. Dies gilt besonders bei älteren Menschen oder Personen mit reduziertem Körpergefühl.

Alternativen zur dauerhaften Hochlagerung:

Statt einer langen, kontinuierlichen Hochlagerung empfiehlt es sich, die Beine mehrmals täglich für kürzere Zeiträume anzuheben. Auch regelmäßige Bewegung, das Tragen von Kompressionsstrümpfen und ausreichend Flüssigkeitszufuhr tragen zur Verbesserung der Durchblutung und Vorbeugung von Beinschwellungen bei.

Fazit:

Beine hochlagern ist eine einfache und effektive Methode zur Linderung von Beschwerden an den Beinen. Die Dauer sollte jedoch individuell angepasst und im Zweifelsfall mit einem Arzt abgesprochen werden. Eine moderate Hochlagerung für kürzere Zeiträume ist in der Regel unbedenklich, während eine zu lange und zu hohe Lagerung zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. Achten Sie auf Ihr Körpergefühl und beenden Sie die Hochlagerung bei auftretenden Beschwerden.