Wie lange darf man sich am Stück krankschreiben lassen?

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Die maximale Dauer einer Krankschreibung ist in der AU-RL geregelt. Für einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen kann die Arbeitsunfähigkeit nicht vorausgesagt werden. Ärzte dürfen die Krankschreibung höchstens für diesen Zeitraum ausstellen.

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Wie lange darf man sich am Stück krankschreiben lassen?

Die Dauer einer Krankschreibung ist nicht beliebig und unterliegt gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU-Bescheinigung) regelt die maximale Dauer eines einzelnen Arbeitsausfalls. Die Regelungen sind dabei nicht immer einfach zu verstehen, insbesondere hinsichtlich der langfristigen Erkrankung.

Grundsätzlich gilt: Für einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen kann die Arbeitsunfähigkeit nicht voraussagend festgestellt werden. Das bedeutet, dass Ärzte eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) für maximal zwei Wochen ausstellen können, ohne die Notwendigkeit einer detaillierteren, vorausschauenden medizinischen Prognose.

Was passiert nach zwei Wochen?

Nach diesen zwei Wochen muss eine erneute ärztliche Beurteilung erfolgen. Der behandelnde Arzt muss erneut die Notwendigkeit der Arbeitsunfähigkeit feststellen und dokumentieren. Die Dauer der nächsten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist wieder auf maximal zwei Wochen begrenzt. Dieser Zyklus – ärztliche Beurteilung und AU-Bescheinigung – wiederholt sich so lange, wie die Arbeitsunfähigkeit besteht.

Wichtig: Die reine Dauer der Krankschreibung ist also nicht das zentrale Kriterium. Vielmehr ist die medizinische Beurteilung des jeweiligen Zustands nach zwei Wochen entscheidend. Ein Arzt kann die Arbeitsunfähigkeit auch länger als zwei Wochen bestätigen, wenn eine medizinische Notwendigkeit dafür besteht und er diese Notwendigkeit in der AU-Bescheinigung ausreichend begründet.

Ausnahmen und besondere Fälle:

Es gibt Ausnahmen von der Regel der zweiwöchigen Frist. So kann die Krankenkasse die Notwendigkeit einer ärztlichen Bescheinigung für einen längeren Zeitraum als zwei Wochen unter bestimmten Umständen einfordern, etwa bei spezifischen Erkrankungen oder bei Bedarf für die Antragstellung auf Leistungen. Besonders zu beachten sind auch Fälle von chronischen Erkrankungen, in denen die Arbeitsunfähigkeit nicht in einem kurzfristigen Zeitraum abschließt. Hier sind intensive Arzt-Patienten-Gespräche und die Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber entscheidend.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Dauer der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist nicht willkürlich festgelegt, sondern orientiert sich an der medizinischen Notwendigkeit. Der Prozess der Krankschreibung beinhaltet regelmäßige ärztliche Beurteilungen und eine Abstimmung zwischen Arzt, Patient und Arbeitgeber, um eine nachhaltige und medizinisch fundierte Lösung zu gewährleisten. Die Information über die zeitliche Begrenzung ist wichtig, um die rechtlichen und praktischen Aspekte der Erkrankung gut zu verstehen.