Wie lange dauern Schlafprobleme bei Vollmond?

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Vollmond beeinflusst den Schlaf: Studien zeigen, dass Teilnehmer in den Tagen vor Vollmond durchschnittlich 30 bis 80 Minuten später einschlafen und 20 bis 90 Minuten weniger schlafen als sonst. Die Schlafqualität wird also beeinträchtigt.
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Schläft man schlechter bei Vollmond? Ein Blick auf die Forschung

Der Mythos vom schlechten Schlaf bei Vollmond hält sich hartnäckig. Während Großmütter schon immer von unruhigen Nächten unter dem hellen Mondlicht erzählten, fragen sich viele heute: Stimmt das eigentlich? Die Forschung liefert dazu mittlerweile einige interessante Erkenntnisse, wenngleich die Ergebnisse nicht immer eindeutig sind und weitere Untersuchungen erforderlich sind.

Eine Vielzahl von Studien, die über verschiedene Methoden wie Schlaflaboruntersuchungen und Aktivitätsdaten von Wearables gewonnen wurden, deuten darauf hin, dass der Vollmond tatsächlich einen messbaren Einfluss auf unseren Schlaf haben kann. Diese Studien zeigen konsistent einen Zusammenhang zwischen der Vollmondphase und Veränderungen des Schlafverhaltens. Dabei ist nicht nur die Schlafdauer betroffen.

Konkret berichten die Teilnehmer in vielen Studien von einer Verzögerung des Einschlafens um durchschnittlich 30 bis 80 Minuten in den Tagen um den Vollmond. Die Gesamtschlafdauer reduziert sich in diesen Phasen ebenfalls, und zwar um 20 bis 90 Minuten. Dies impliziert eine signifikante Beeinträchtigung der Schlafqualität. Man schläft nicht nur weniger, sondern möglicherweise auch weniger tief und erholsam. Das zeigen auch Messungen der Schlafstadien, die eine reduzierte Tiefschlafphase im Zeitraum um den Vollmond aufweisen.

Aber warum ist das so?

Die genaue Ursache für den Zusammenhang zwischen Vollmond und Schlafstörungen ist noch nicht vollständig geklärt. Eine gängige Hypothese bezieht sich auf die zirkadianen Rhythmen, unsere inneren Uhren, die unseren Schlaf-Wach-Zyklus steuern. Der Mond könnte diese Rhythmen beeinflussen, obwohl der genaue Mechanismus noch ungeklärt ist. Es wird spekuliert, dass das schwache, aber dennoch wahrnehmbare Mondlicht die Melatoninproduktion, ein wichtiges Schlafhormon, hemmen könnte. Auch die reduzierte Dunkelheit in Vollmondnächten könnte eine Rolle spielen. Weitere Forschung ist nötig, um diese Zusammenhänge besser zu verstehen.

Wie lange dauern die Schlafprobleme?

Die Auswirkungen auf den Schlaf scheinen sich auf die Tage um den Vollmond zu beschränken. Sobald der Mond seine volle Helligkeit verliert, normalisiert sich das Schlafverhalten in den meisten Fällen wieder. Die Dauer der Schlafprobleme variiert daher stark und ist nicht für jeden gleich. Sie sind eher als kurzfristige Beeinträchtigung zu betrachten als als anhaltende Schlafstörung.

Was kann man tun?

Sollten Sie unter Schlafstörungen in Vollmondnächten leiden, können Sie einige Maßnahmen ergreifen:

  • Lichtquellen minimieren: Verdunkeln Sie Ihr Schlafzimmer so gut wie möglich, um das Mondlicht auszublenden.
  • Konsequente Schlafhygiene: Achten Sie auf einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus, vermeiden Sie Koffein und Alkohol vor dem Schlafengehen und schaffen Sie ein entspanntes Schlafklima.
  • Entspannungstechniken: Üben Sie Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga, um besser einzuschlafen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Einfluss des Vollmonds auf den Schlaf ist ein vielversprechendes Forschungsgebiet, das weitere Untersuchungen benötigt. Obwohl die Forschung einen Zusammenhang aufzeigt, ist es wichtig zu betonen, dass die individuellen Reaktionen variieren können. Wer unter starken Schlafstörungen leidet, sollte sich jedoch immer an einen Arzt oder Schlafexperten wenden.