Wie lange unter Wasser Luft anhalten Weltrekord?

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Der menschliche Atem unter Wasser erreichte 2009 einen neuen Höhepunkt. Der Franzose Stéphane Mifsud hält seitdem mit 11:35 Minuten den Weltrekord im freien Tauchen, übertraf damit den deutschen Rekordhalter Tom Sietas (10:12 Minuten).
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Der Weltrekord im Luftanhalten unter Wasser

Die Fähigkeit des Menschen, Luft unter Wasser anzuhalten, ist eine bemerkenswerte Leistung, die von speziellen Atemtechniken und physiologischen Anpassungen abhängt. Der aktuelle Weltrekord im freien Tauchen, bei dem Luft ohne Hilfsmittel nur durch Einatmen angehalten wird, liegt bei unglaublichen 11:35 Minuten.

Stéphane Mifsud: Der Rekordhalter

Der französische Freitaucher Stéphane Mifsud stellte diesen Weltrekord im Jahr 2009 auf und übertraf damit den vorherigen Rekord von 10:12 Minuten, der vom deutschen Tom Sietas gehalten wurde. Mifsud ist bekannt für seine außergewöhnlichen Lungenkapazitäten und seine Fähigkeit, sich in einen sogenannten “Tauchreflex” zu versetzen, bei dem sein Herzschlag und Stoffwechsel verlangsamt werden, um Sauerstoff zu sparen.

Physiologische Anpassungen

Die Fähigkeit, Luft unter Wasser anzuhalten, geht über bloße Willenskraft hinaus. Der menschliche Körper verfügt über mehrere physiologische Anpassungen, die das ermöglichen:

  • Taucherreflex: Im Wasser wird der Taucherreflex ausgelöst, der den Herzschlag verlangsamt und den Blutfluss zur Peripherie des Körpers reduziert, sodass mehr Sauerstoff im Gehirn und in lebenswichtigen Organen bleibt.
  • Venoconstriction: Die Blutgefäße verengen sich, wodurch weniger Blut zum Herzen zurückfließt, was den Sauerstoffbedarf reduziert.
  • Splenic Dumping: Die Milz setzt zusätzliche rote Blutkörperchen frei, die Sauerstoff transportieren, in den Blutkreislauf.
  • Erhöhte Lungenkapazität: Freitaucher trainieren, um ihre Lungenkapazität zu erhöhen, sodass sie mehr Luft speichern können.

Atemtechniken

Zusätzlich zu den physiologischen Anpassungen wenden Freitaucher spezielle Atemtechniken an, um ihre Luftanhaltezeit zu verlängern:

  • Tiefes Einatmen: Durch tiefes Einatmen wird die Lunge mit so viel Sauerstoff wie möglich gefüllt.
  • Ausatmen vor dem Eintauchen: Freitaucher atmen vor dem Eintauchen vollständig aus, um den Kohlendioxidgehalt im Körper zu verringern.
  • CO2-Toleranz: Freitaucher trainieren, um ihre Toleranz gegenüber Kohlendioxid zu erhöhen, da dies ein Signal für den Körper ist, zu atmen.

Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit

Während der Weltrekord im Luftanhalten unter Wasser beeindruckend ist, stoßen auch Freitaucher an physiologische Grenzen. Der Sauerstoffverbrauch des Körpers unter Wasser ist viel höher, und selbst die erfahrensten Taucher können nur für eine begrenzte Zeit Luft anhalten.

Der Weltrekord im Luftanhalten unter Wasser ist eine bemerkenswerte Leistung, die die erstaunlichen physiologischen Anpassungen und die Atemtechniken des menschlichen Körpers demonstriert. Freitaucher gehen an die Grenzen ihrer Ausdauer und zeigen uns die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Menschen.