Wie läuft eine normale Periode ab?

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Ein Menstruationszyklus besteht aus vier Phasen: Menstruation, Follikelphase, Sekretionsphase und Ischämiephase. Die Zykluslänge variiert zwischen 21 und 35 Tagen, gerechnet vom ersten Tag der Blutung bis zum Tag vor der nächsten Menstruation.

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Der Ablauf einer normalen Periode: Ein detaillierter Einblick

Ein Menstruationszyklus ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Hormone und Prozesse im weiblichen Körper. Während die vereinfachte Darstellung von vier Phasen hilfreich ist, bietet ein detaillierterer Blick ein besseres Verständnis des Ablaufs einer normalen Periode.

1. Menstruation (Tag 1-5, variabel): Die Menstruation markiert den Beginn eines neuen Zyklus. Sie ist durch die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut gekennzeichnet, da keine befruchtete Eizelle eingenistet ist. Die Blutung dauert im Durchschnitt 3-7 Tage, wobei Stärke und Dauer individuell variieren. Neben Blut enthält das Menstruationssekret auch Gewebeteile der Gebärmutterschleimhaut und Vaginalsekret. Mögliche Begleiterscheinungen sind Unterleibsschmerzen, Kopfweh, Rückenschmerzen, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit.

2. Proliferationsphase/Follikelphase (Tag 6-14, variabel): Unter dem Einfluss des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) reifen in den Eierstöcken mehrere Follikel heran, die jeweils eine Eizelle enthalten. Gleichzeitig baut sich die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wieder auf und verdickt sich, um auf eine mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet zu sein. Das Hormon Östrogen, das von den heranreifenden Follikeln produziert wird, spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

3. Ovulation/Eisprung (ca. Tag 14, variabel): Der sprunghaft ansteigende Östrogenspiegel löst die Ausschüttung des Luteinisierenden Hormons (LH) aus, welches den Eisprung bewirkt. Ein reifer Follikel platzt und gibt die Eizelle frei, die dann in den Eileiter wandert. Der Eisprung findet in der Regel etwa 14 Tage vor Beginn der nächsten Menstruation statt, kann aber je nach Zykluslänge variieren und ist nicht immer exakt in der Zyklusmitte.

4. Lutealphase/Sekretionsphase (Tag 15-28, variabel): Nach dem Eisprung wandelt sich der geplatzte Follikel in den Gelbkörper um, der das Hormon Progesteron produziert. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut optimal auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor. Die Schleimhaut wird stärker durchblutet und bildet Drüsen, die Nährstoffe absondern. Steigt die Körpertemperatur nach dem Eisprung leicht an, ist dies ein Hinweis auf die Progesteronproduktion.

5. (Prä-)Menstruelle Phase/Ischämiephase (falls keine Befruchtung stattfindet): Bleibt die Befruchtung aus, bildet sich der Gelbkörper zurück und die Progesteronproduktion sinkt. Dies führt zum Absterben der Gebärmutterschleimhaut und schließlich zur Menstruationsblutung, womit ein neuer Zyklus beginnt. In dieser Phase können prämenstruelle Beschwerden (PMS) wie Brustspannen, Stimmungsschwankungen, Wassereinlagerungen und Heißhunger auftreten.

Wichtig: Die Zykluslänge und die Dauer der einzelnen Phasen können von Frau zu Frau und sogar von Zyklus zu Zyklus unterschiedlich sein. Stress, Krankheiten, Medikamente und Gewichtsveränderungen können den Zyklus beeinflussen. Bei starken Abweichungen vom gewohnten Zyklusmuster oder ungewöhnlichen Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden.