Wie oft sollte man Wasser laufen lassen, um Legionellen zu vermeiden?

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Um Legionellen vorzubeugen, sollten Wasserleitungen regelmäßig gespült werden. Stagnation fördert Bakterienwachstum, besonders bei Temperaturen zwischen 25°C und 55°C. Daher ist mindestens alle drei Tage eine Nutzung der Installation ratsam, um stehendes Wasser zu vermeiden.

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Legionellen vorbeugen: Wie oft muss ich das Wasser laufen lassen?

Legionellen, die gefährliche Lungenentzündung Legionellose verursachen können, lauern in stillstehendem Wasser. Daher ist die regelmäßige Nutzung der Wasserinstallation entscheidend für deren Vermeidung. Doch wie oft muss man tatsächlich Wasser laufen lassen, um ein sicheres Maß an Schutz zu gewährleisten? Es gibt keine pauschale Antwort, denn die Häufigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Die gängige Empfehlung, mindestens alle drei Tage die Wasserhähne zu benutzen, ist ein guter Richtwert, aber vereinfacht die Problematik. Dieser Zeitraum gilt insbesondere für weniger frequentierte Leitungen, etwa in selten genutzten Gästezimmern oder Ferienwohnungen. Hier sorgt das Durchspülen für einen ausreichenden Wasserwechsel und reduziert das Risiko des Legionellenwachstums deutlich. Das Wasser sollte dabei einige Minuten lang kräftig laufen, um die Leitungen vollständig zu spülen. Besonders wichtig ist das Spülen von Warmwasserleitungen, da Legionellen in dem für sie optimalen Temperaturbereich zwischen 25°C und 55°C besonders gut gedeihen.

Aber es gibt wichtige Nuancen zu beachten:

  • Art der Installation: Komplexe Leitungssysteme mit vielen Abzweigungen und langen, ungenutzten Rohrabschnitten erfordern möglicherweise häufigeres Spülen. Ältere Installationen mit potenziell korrodierten Rohren bergen ein höheres Risiko.
  • Nutzungsfrequenz: In Haushalten mit regelmäßiger Warmwasserentnahme ist die Gefahr geringer. Tägliches Duschen, Händewaschen und die Nutzung von Waschmaschinen und Spülmaschinen tragen bereits zur Wasserbewegung bei.
  • Temperatur: Eine konsequente Erwärmung des Warmwassers auf mindestens 60°C wirkt effektiv gegen Legionellen. Regelmäßige Temperaturkontrollen sind daher unerlässlich. Eine zu niedrige Temperatur begünstigt das Bakterienwachstum.
  • Material der Leitungen: Kupferrohre sind im Allgemeinen resistenter gegen Legionellenwachstum als beispielsweise veraltete verzinkte Rohre.
  • Stagnationspunkte: Besonders kritisch sind Stagnationspunkte im Leitungssystem, z.B. lange, dünne Leitungen oder tote Enden. Diese Stellen sollten besonders aufmerksam beobachtet und regelmäßig gespült werden.

Fazit: Die Empfehlung, alle drei Tage Wasser laufen zu lassen, dient als sinnvoller Grundstandard. Doch eine individuelle Risikobewertung, basierend auf den oben genannten Faktoren, ist ratsam. Bei Unsicherheit ist die Konsultation eines Fachmanns, wie beispielsweise eines Installateurs oder Gesundheitsamtes, empfehlenswert. Zusätzlich zur regelmäßigen Spülung sollten regelmäßige Wartungsarbeiten an der Warmwasseranlage durchgeführt werden, um ein optimales Funktionieren und die Vermeidung von Legionellenwachstum sicherzustellen. Vernachlässigung kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.