Wie werden Muttermale beim Hautarzt untersucht?

6 Sicht
Der Dermatologe nutzt ein Auflichtmikroskop, um Muttermale detailliert zu begutachten. Ein spezielles Öl verbessert die Sichtbarkeit mikroskopischer Strukturen. So lassen sich Veränderungen an Hautveränderungen frühzeitig erkennen und beurteilen, bevor sie problematisch werden.
Kommentar 0 mag

Muttermal-Untersuchung beim Hautarzt: Mehr als nur ein Blick

Muttermale, auch Nävi genannt, sind für die meisten Menschen ein unauffälliger Bestandteil ihrer Haut. Doch einige können sich verändern und im schlimmsten Fall bösartig werden. Eine regelmäßige Kontrolle durch einen Hautarzt ist daher unerlässlich, um Hautkrebs frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Aber wie genau untersucht der Dermatologe eigentlich Muttermale?

Der wichtigste Bestandteil der Untersuchung ist die Dermatoskopie. Dabei kommt ein Auflichtmikroskop, auch Dermatoskop genannt, zum Einsatz. Dieses spezielle Instrument ermöglicht eine detaillierte Betrachtung der Hautstruktur, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist. Im Gegensatz zu einer Lupe, die lediglich die Vergrößerung des Muttermals erlaubt, bietet das Auflichtmikroskop einen Einblick in die tieferen Schichten der Haut. Durch die spezielle Beleuchtung und die Vergrößerung werden Strukturen sichtbar, die für das bloßen Auge verborgen bleiben.

Ein wichtiger Bestandteil der Dermatoskopie ist die Verwendung eines Immersionsmediums, meist ein spezielles Öl. Dieses Öl wird auf die Haut aufgetragen und verbessert die Sichtbarkeit mikroskopischer Strukturen, indem es die Lichtbrechung an der Hautoberfläche reduziert. Dadurch werden Details wie die Pigmentierung, Gefäßstrukturen und die Oberfläche des Muttermals deutlicher erkennbar. Diese Details sind entscheidend für die Beurteilung des Muttermals. Ein erfahrener Dermatologe kann anhand dieser Merkmale bereits kleinste Veränderungen feststellen, die auf eine mögliche Entartung hindeuten könnten.

Die Untersuchung selbst ist schnell und schmerzlos. Der Arzt betrachtet jedes Muttermal sorgfältig und dokumentiert seine Befunde. Dabei achtet er besonders auf die sogenannten ABCDE-Merkmale:

  • Asymmetrie: Ist das Muttermal unregelmäßig geformt?
  • Borderrand: Ist der Rand unregelmäßig, gezackt oder unscharf?
  • Color: Sind verschiedene Farben (braun, schwarz, rot, weiß, blau) vorhanden?
  • Durchmesser: Ist das Muttermal größer als 6 Millimeter?
  • Evolution: Hat sich das Muttermal in Größe, Form, Farbe oder Beschaffenheit verändert?

Sollten Auffälligkeiten bestehen, können weitere Untersuchungen notwendig sein, beispielsweise eine Hautbiopsie. Dabei wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht. Dies ist jedoch nicht immer notwendig und wird nur bei Verdacht auf eine bösartige Veränderung durchgeführt.

Eine regelmäßige Hautkrebsvorsorgeuntersuchung beim Hautarzt ist die beste Vorbeugung. Früherkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Zögern Sie nicht, einen Termin zu vereinbaren, wenn Sie sich Sorgen um ein Muttermal machen oder eine regelmäßige Kontrolle wünschen. Die Untersuchung mit dem Auflichtmikroskop bietet Ihnen Sicherheit und frühzeitige Erkennung möglicher Probleme.