Wie wird Hautkrebs rausgeschnitten?

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Die operative Entfernung von Hautkrebs erfolgt meist ambulant unter örtlicher Betäubung. Größere Tumore erfordern mitunter eine Hauttransplantation, um entstandene Defekte zu schließen und die Wundheilung zu gewährleisten. Die Nachsorge beinhaltet regelmäßige Kontrollen.

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Hautkrebs entfernen: Ein Überblick über die chirurgische Behandlung

Hautkrebs, eine ernstzunehmende Erkrankung, erfordert eine sorgfältige und fachgerechte Behandlung. Die operative Entfernung des Tumors ist dabei häufig die Methode der Wahl. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der chirurgischen Hautkrebsentfernung, ohne dabei auf bereits im Internet verbreitete Standardinformationen einzugehen und stattdessen einen tiefergehenden Einblick zu bieten.

Die Wahl des Verfahrens: Präzision und Erhaltung von Gewebe

Die chirurgische Technik richtet sich nach verschiedenen Faktoren, darunter die Art des Hautkrebses (Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom, Melanom), die Größe und die Lokalisation des Tumors sowie der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten. Es gibt verschiedene operative Verfahren:

  • Exzision: Bei dieser gängigen Methode wird der Tumor mit einem Sicherheitsabstand an gesundem Gewebe entfernt. Die Größe des Sicherheitsabstandes hängt von der Tumorart und -größe ab und wird vom Dermatologen oder Chirurgen individuell bestimmt. Der Sicherheitsabstand stellt sicher, dass alle Krebszellen entfernt werden. Die resultierende Wunde wird anschließend vernäht.
  • Mohs-Chirurgie: Diese mikrographisch gesteuerte chirurgische Technik wird vor allem bei komplexen, wiederkehrenden oder großflächigen Hautkrebserkrankungen eingesetzt, besonders im Gesicht. Der Tumor wird schichtweise entfernt und jede Schicht histologisch (unter dem Mikroskop) untersucht. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis keine Krebszellen mehr nachweisbar sind. Dadurch wird die Entfernung des Tumors mit minimalem Verlust an gesundem Gewebe gewährleistet. Die Mohs-Chirurgie ist besonders schonend für wichtige Gesichtspartien wie Nase und Augenlider.
  • Shave-Exzision: Diese Methode ist für oberflächliche Tumore geeignet und eignet sich insbesondere für die Entfernung von kleinen, dünnen Läsionen. Dabei wird der Tumor mit einem scharfen Skalpell “abgeschält”. Sie ist weniger invasiv als eine vollständige Exzision, erfordert aber eine sorgfältige histologische Untersuchung, um den vollständigen Tumorrand zu gewährleisten.

Postoperative Maßnahmen: Wundheilung und Narbenbildung

Nach der Operation wird die Wunde sorgfältig versorgt. Bei kleineren Eingriffen kann eine Wundheilung unter einem Pflaster erfolgen. Größere Defekte erfordern oft spezielle Maßnahmen:

  • Primärer Wundverschluss: Die Wundränder werden direkt miteinander vernäht.
  • Hauttransplantation: Bei größeren Wundflächen, insbesondere nach der Entfernung von Tumoren im Gesicht oder an Extremitäten, kann eine Hauttransplantation notwendig sein. Hierbei wird Haut von einer anderen Körperstelle entnommen und auf die Wundstelle transplantiert.
  • Hautlappenplastik: Bei größeren Defekten kann eine Hautlappenplastik notwendig sein, bei der ein Hautlappen mit seinem Blutgefäßstiel versetzt wird, um die Wunde zu schließen. Diese Methode ist besonders wichtig für den Erhalt von Funktion und Ästhetik, zum Beispiel bei komplexen Gesichtsdefekten.

Die Wundheilung ist ein individueller Prozess und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Größe der Wunde, der Lokalisation und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen sind unerlässlich, um die Wundheilung zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Nachsorge und Langzeitüberwachung:

Regelmäßige Nachuntersuchungen beim Dermatologen oder Chirurgen sind nach der Entfernung von Hautkrebs essentiell. Diese dienen der Kontrolle der Wundheilung, dem Ausschluss von Rezidiven (Wiederauftreten des Tumors) und der Früherkennung weiterer Hautveränderungen. Die Häufigkeit der Nachuntersuchungen wird individuell festgelegt und hängt von der Art und Größe des Tumors sowie dem individuellen Risiko ab. Eine konsequente Hautkrebsvorsorge mit regelmäßigen Hautkontrollen ist wichtig, um weitere Hautkrebsentstehung zu vermeiden.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht die Beratung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf Hautkrebs ist immer ein Besuch beim Dermatologen oder Hautarzt notwendig.