Wieso brauchen Fische keine Luft?

Warum benötigen Fische keine Luft zum Atmen?

Fische sind aquatische Lebewesen, die Sauerstoff für ihre Überlebensbedürfnisse aus dem Wasser beziehen, nicht aus der Luft wie wir Menschen. Die in Wasser gelöste Sauerstoffmenge ist wesentlich geringer als die in Luft vorhandene, was die Entwicklung spezialisierter Atmungsorgane bei Fischen erforderlich macht, um den Sauerstoff aus dem Wasser zu extrahieren.

Im Gegensatz zu Säugetieren, die Luft durch Lungen atmen, besitzen Fische Kiemen. Kiemen sind hochvaskularisierte Organe, die sich im Kopfbereich des Fisches befinden. Sie bestehen aus dünnen, fadenförmigen Filamenten, die mit Blutgefäßen gefüllt sind.

Wenn Wasser durch die Kiemen strömt, kommt es in engen Kontakt mit den Blutgefäßen in den Kiemenfilamenten. Der gelöste Sauerstoff im Wasser diffundiert dann durch die dünnen Kiemenmembranen in die Blutgefäße und wird über das Kreislaufsystem zu den Körperzellen transportiert.

Der Prozess der Sauerstoffaufnahme bei Fischen wird durch einen Gegenstromwärmetauscher-Mechanismus unterstützt. Das bedeutet, dass das sauerstoffreiche Wasser in entgegengesetzter Richtung zum abfließenden, sauerstoffarmen Wasser durch die Kiemen strömt. Diese Anordnung ermöglicht es den Fischen, auch bei niedrigen Sauerstoffkonzentrationen im Wasser maximale Sauerstoffmengen zu extrahieren.

Darüber hinaus verfügen Fische über ein spezielles Protein namens Hämoglobin in ihren roten Blutkörperchen. Dieses Protein hat eine hohe Affinität zu Sauerstoff, was es Fischen ermöglicht, Sauerstoff auch aus sauerstoffarmem Wasser effizient zu binden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fische Sauerstoff aus dem Wasser und nicht aus der Luft beziehen. Ihre spezialisierten Kiemen und der Gegenstromwärmetauscher-Mechanismus ermöglichen es ihnen, ausreichende Sauerstoffmengen aus dem Wasser zu extrahieren, selbst wenn die Sauerstoffkonzentration niedrig ist. Diese Anpassungen haben es Fischen ermöglicht, in der aquatischen Umgebung zu gedeihen und zu überleben.