Woher kommt ständige Verschleimung?

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Anhaltender Schleim im Rachen, ohne Erkältungssymptome, deutet oft auf chronische Ursachen hin. Allergien, eine chronische Nebenhöhlenentzündung oder Refluxkrankheit sind häufige Auslöser für diese anhaltende Schleimbildung.

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Ständig verschleimt? Ursachen für chronische Schleimbildung im Rachen

Anhaltender Schleim im Rachen, der sich nicht durch eine akute Erkältung erklären lässt, ist ein häufiges Problem mit vielfältigen möglichen Ursachen. Ein simpler „Hustenreiz“ kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und deutet oft auf eine chronische Erkrankung hin, die eine gründliche Abklärung erfordert. Im Gegensatz zu akuter Schleimbildung, die meist mit weiteren Symptomen wie Schnupfen, Fieber oder Halsschmerzen einhergeht, ist die chronische Variante oft isoliert und erfordert eine differenzierte Betrachtung.

Allergien: Ein häufiger Störenfried

Allergien, insbesondere gegen Hausstaubmilben, Pollen oder Tierhaare, zählen zu den häufigsten Auslösern für chronische Schleimbildung. Die allergische Reaktion des Körpers führt zu einer vermehrten Produktion von Schleim in den Atemwegen, um die Allergene zu bekämpfen. Dieser Schleim kann zähflüssig sein und zu ständigem Räuspern und einem unangenehmen Gefühl im Rachen führen. Zusätzliche Symptome wie Niesen, Juckreiz in Nase und Augen oder Atemnot können auf eine allergische Ursache hinweisen.

Chronische Sinusitis: Entzündung der Nasennebenhöhlen

Eine chronische Sinusitis, also eine lang anhaltende Entzündung der Nasennebenhöhlen, ist eine weitere häufige Ursache für persistenten Schleim im Rachen. Die entzündete Schleimhaut produziert vermehrt Sekret, das über den Nasenrachenraum in den Rachen abfließt und dort zu einem ständigen Schleimgefühl führt. Neben der Schleimbildung können Symptome wie Druckgefühl im Gesicht, Kopfschmerzen und ein verstopfte Nase auftreten. Eine bakterielle oder virale Infektion kann die Sinusitis auslösen, aber auch allergische Reaktionen spielen eine Rolle.

Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Säure steigt auf

Die Refluxkrankheit, bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, kann ebenfalls zu vermehrter Schleimbildung führen. Der saure Mageninhalt reizt die Schleimhaut der Speiseröhre und des Rachens, was zur vermehrten Schleimproduktion als Schutzreaktion führt. Ein bitterer Geschmack im Mund, Sodbrennen und Halsschmerzen können zusätzlich auftreten. Im Gegensatz zu den anderen Ursachen ist hier der Schleim oft etwas dünnflüssiger und eher säuerlich im Geschmack.

Weitere mögliche Ursachen:

  • Postnasaler Tropf: Abfluss von Nasensekret in den Rachen, oft im Zusammenhang mit Allergien oder Infekten.
  • Medikamente: Einige Medikamente können als Nebenwirkung eine erhöhte Schleimproduktion verursachen.
  • Zystische Fibrose: Eine seltene Erbkrankheit, die zu vermehrter Schleimproduktion in verschiedenen Organen führt.
  • Tumore: In seltenen Fällen kann chronische Schleimbildung auch ein Symptom für Tumore im Kopf-Hals-Bereich sein.

Wann zum Arzt?

Besteht die Schleimbildung über mehrere Wochen an, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären. Eine gründliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie ein Allergietest, eine Nasenendoskopie oder eine Röntgenaufnahme der Nasennebenhöhlen helfen, die Diagnose zu stellen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen und die Lebensqualität zu verbessern. Selbstbehandlung ohne ärztliche Konsultation wird nicht empfohlen.