Bei welchem Luftdruck kocht Wasser?

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Wasser siedet nicht immer bei 100°C. Der Siedepunkt hängt entscheidend vom Umgebungsdruck ab. In höheren Lagen, bei reduziertem Luftdruck, sinkt er; unter erhöhtem Druck hingegen steigt er über 100°C. Nur auf Meereshöhe, bei Normaldruck, erreicht er diesen bekannten Wert.
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Wie der Luftdruck den Siedepunkt von Wasser beeinflusst

Der Siedepunkt einer Flüssigkeit ist die Temperatur, bei der ihr Dampfdruck dem Umgebungsdruck entspricht und sie in die Gasphase übergeht. Für Wasser wird allgemein angenommen, dass der Siedepunkt bei 100 °C liegt. Dieser Wert gilt jedoch nur für den Normaldruck auf Meereshöhe. In Wirklichkeit ist der Siedepunkt von Wasser variabel und hängt wesentlich vom Umgebungsdruck ab.

Unterschiedlicher Luftdruck, unterschiedliche Siedepunkte

Luftdruck ist das Gewicht der Luftmasse auf eine gegebene Oberfläche. Je höher die Höhe, desto geringer der Luftdruck. Mit abnehmendem Luftdruck sinkt auch der Siedepunkt von Wasser. Auf dem Gipfel des Mount Everest beispielsweise, wo der Luftdruck ungefähr ein Drittel des Normaldrucks auf Meereshöhe beträgt, kocht Wasser bei etwa 86 °C.

Umgekehrt steigt der Siedepunkt von Wasser bei erhöhtem Druck. In einem Schnellkochtopf beispielsweise, der einen höheren Druck als die Umgebung hat, kann Wasser Temperaturen von über 100 °C erreichen, ohne zu kochen.

Einfluss des Luftdrucks auf die Küche

Die Abhängigkeit des Siedepunkts vom Luftdruck hat praktische Auswirkungen auf die Küche. In höheren Lagen muss das Wasser länger gekocht werden, um Lebensmittel zu garen, da der Siedepunkt niedriger ist. Umgekehrt können in Schnellkochtöpfen Speisen schneller gegart werden, da der erhöhte Druck den Siedepunkt erhöht.

Andere Faktoren, die den Siedepunkt beeinflussen

Neben dem Luftdruck können auch andere Faktoren den Siedepunkt von Wasser beeinflussen, darunter:

  • Höhe über dem Meeresspiegel: Der Siedepunkt sinkt mit zunehmender Höhe.
  • Gelöste Stoffe: Gelöste Stoffe im Wasser, wie z. B. Salz oder Zucker, erhöhen den Siedepunkt.
  • Verunreinigungen: Verunreinigungen im Wasser können den Siedepunkt ebenfalls erhöhen oder senken.

Fazit

Der Siedepunkt von Wasser ist kein statischer Wert, sondern abhängig vom Umgebungsdruck. In höheren Lagen kocht Wasser bei niedrigeren Temperaturen, während es bei erhöhtem Druck bei höheren Temperaturen kocht. Dieses Wissen ist für eine Vielzahl von Anwendungen wichtig, von der Küche bis zur industriellen Verarbeitung.