Welches Salz ist nicht belastet?

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Es gibt kein Salz, das absolut unbelastet ist. Jedes Salz, ob Meersalz, Steinsalz oder Siedesalz, kann Spuren von Umweltverschmutzungen wie Mikroplastik, Schwermetallen oder anderen Schadstoffen enthalten. Die Belastung variiert je nach Herkunft und Verarbeitung. Achte auf Bio-Siegel oder Angaben der Hersteller zur Reinheit und Schadstoffprüfung, um das am wenigsten belastete Salz zu finden. Unbelastet ist jedoch kein realistischer Anspruch.
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Das Salz in der Suppe: Gibt es unbelastetes Salz? Ein kritischer Blick auf die Reinheit unseres täglichen Gewürzes

Salz, der allgegenwärtige Geschmacksverstärker und lebensnotwendige Mineralstofflieferant, steht oft im Schatten der Lebensmittelproduktion. Doch die Frage nach seiner Reinheit und potenziellen Belastung mit Schadstoffen wird immer relevanter. Die naive Vorstellung von unbelastetem Salz muss dabei dringend korrigiert werden. Es gibt schlichtweg kein Salz, das frei von jeglichen Spuren von Umweltverschmutzung ist.

Der Mythos des natürlichen, unbelasteten Salzes, oft mit Meersalz verbunden, zerbricht schnell bei näherer Betrachtung. Meersalz, gewonnen durch Verdunstung von Meerwasser, spiegelt die Umweltbelastung der Ozeane wider. Mikroplastik, das sich in alarmierenden Mengen in den Weltmeeren ansammelt, findet sich zwangsläufig auch im Meersalz wieder. Zusätzlich können Schwermetalle wie Quecksilber, Blei oder Cadmium, die durch industrielle Abwässer und andere Verschmutzungsquellen ins Meer gelangen, im Salz angereichert werden. Auch die Belastung mit persistenten organischen Schadstoffen (POPs) ist ein kritischer Faktor.

Steinsalz, gewonnen aus unterirdischen Salzlagerstätten, scheint auf den ersten Blick eine sauberere Alternative zu bieten. Doch auch hier lauert die Gefahr von Kontaminationen. Die Salzlagerstätten können bereits durch natürliche Prozesse Schadstoffe enthalten, oder im Laufe der Zeit durch Grundwasserverschmutzung beeinflusst worden sein. Die Gewinnung und Verarbeitung selbst bergen ebenfalls das Risiko, dass das Salz mit unerwünschten Stoffen in Kontakt kommt. Beispielsweise kann die Verwendung von Sprengstoffen bei der Gewinnung von Steinsalz zu einer Kontamination führen.

Siedesalz, ein raffiniertes Salz, durchläuft zwar einen Reinigungsprozess, der einige Schadstoffe entfernt. Jedoch garantiert dieser Prozess nicht absolute Reinheit. Reste von Schadstoffen können verbleiben, und die im Reinigungsprozess verwendeten Chemikalien können wiederum Spuren hinterlassen.

Somit bleibt die Frage: Wie findet man das am wenigsten belastete Salz? Ein Bio-Siegel kann hier ein erster Hinweis sein, da Bio-Betriebe in der Regel strengere Richtlinien in Bezug auf Umwelt- und Schadstoffbelastungen einhalten. Eine detaillierte Angabe des Herstellers über die Herkunft des Salzes, die angewandten Reinigungsverfahren und – wenn möglich – die Ergebnisse von Schadstoffprüfungen bietet wertvolle Informationen. Der Konsument ist jedoch darauf angewiesen, auf diese Angaben zu achten und die Transparenz des Herstellers kritisch zu bewerten.

Letztendlich bleibt festzuhalten: Die absolute Unbelastetkeit von Salz ist eine Utopie. Eine bewusste Auswahl auf Basis der verfügbaren Informationen und die Orientierung an höheren Qualitätsstandards sind daher entscheidend, um die Schadstoffaufnahme so gering wie möglich zu halten. Die tägliche Salzmenge bewusst zu reduzieren, trägt zusätzlich dazu bei, das Risiko durch mögliche Kontaminationen zu minimieren.