Wie heiß ist Wasser aus dem Wasserhahn maximal?

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Die Temperatur des Wassers aus dem Wasserhahn ist gesetzlich geregelt. Kaltwasser darf bei maximalem Durchfluss nach 30 Sekunden nicht über 25 Grad Celsius liegen, während Warmwasser mindestens 55 Grad Celsius erreichen muss. So wird die Sicherheit und die hygienische Nutzung des Leitungswassers gewährleistet.
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Die Temperatur des Leitungswassers: Ein heißes Thema?

Die Frage nach der maximalen Temperatur von Leitungswasser scheint simpel, ist aber komplexer als man denkt. Denn die Temperatur hängt nicht nur von der Jahreszeit oder der individuellen Wasserinstallation ab, sondern wird – zumindest für Kalt- und Warmwasser – gesetzlich reguliert. Diese Regulierung dient dem Schutz der Verbraucher und gewährleistet die hygienische und sichere Nutzung des Leitungswassers.

Während die Temperatur des kalten Wassers aus dem Wasserhahn oft als selbstverständlich hingenommen wird, besteht hier tatsächlich eine gesetzliche Vorgabe. Gemäß der Trinkwasserverordnung darf Kaltwasser bei maximalem Durchfluss nach einer Erwärmungszeit von 30 Sekunden nicht über 25 Grad Celsius liegen. Überschreitet die Temperatur diesen Wert, kann dies auf ein Problem in der Wasserinstallation hinweisen, beispielsweise eine unzureichende Trennung von Kalt- und Warmwasserleitungen oder einen defekten Durchlauferhitzer. Ein zu warmes Kaltwasser erhöht das Risiko des Wachstums von Legionellen und anderer schädlicher Mikroorganismen. Die 25-Grad-Grenze ist daher ein wichtiger Sicherheitsaspekt.

Im Gegensatz dazu muss das Warmwasser bestimmte Mindesttemperaturen erreichen. Die exakte Temperatur ist nicht explizit gesetzlich vorgeschrieben, wird aber in der Praxis üblicherweise bei mindestens 55 Grad Celsius angesiedelt. Diese hohe Temperatur ist essentiell zur Verhinderung der Vermehrung von Legionellen, die in warmem Wasser besonders gut gedeihen. Temperaturangaben unterhalb von 55 Grad Celsius stellen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Temperaturen nur Richtwerte darstellen. Die tatsächliche Wassertemperatur kann je nach individueller Installation, der Entfernung zum Warmwasserbereiter, der Wasserentnahmemenge und der Jahreszeit variieren. Lang anhaltende niedrige Temperaturen beim Warmwasser sollten jedoch immer Anlass zur Überprüfung der Warmwasseranlage geben. Ein defekter Durchlauferhitzer oder eine unzureichende Wärmedämmung der Leitungen können die Ursache sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Temperatur des Leitungswassers ist kein beliebiger Wert, sondern ein wichtiger Faktor für die Sicherheit und Hygiene. Während Kaltwasser durch die gesetzlich festgelegte Höchsttemperatur von 25 Grad Celsius vor übermäßiger Erwärmung geschützt wird, sorgt die empfohlene Mindesttemperatur von 55 Grad Celsius beim Warmwasser für den Schutz vor Legionellenbefall. Abweichungen von diesen Werten sollten ernst genommen und durch einen Fachmann überprüft werden.