Wie viel kg Kirschen braucht man für 1 Liter Schnaps?

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Die Ernte eines Kirschbaumes ist ergiebig, aber nur ein kleiner Teil davon wird zu Schnaps. Während ein Baum 100 bis 200 Kilogramm Kirschen trägt, lassen sich daraus lediglich 2 bis 6 Prozent des Gewichts an Schnaps gewinnen. Die Fruchtsorte und der Zuckergehalt beeinflussen die Ausbeute maßgeblich.
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Kirschernte im Überfluss – doch wie viel landet im Glas?

Ein Kirschbaum in voller Pracht ist ein beeindruckender Anblick, behangen mit roten, saftigen Früchten. 100 bis 200 Kilogramm Kirschen kann ein einzelner Baum hervorbringen – eine reiche Ernte. Doch wer nun träumt von literweise Kirschwasser, den erwartet ein kleiner Dämpfer: Nur ein geringer Anteil dieser Fülle verwandelt sich tatsächlich in edlen Schnaps.

Die Ausbeute beim Brennen von Kirschwasser liegt im Durchschnitt zwischen zwei und sechs Prozent des ursprünglichen Fruchtgewichts. Das bedeutet: Aus 100 Kilogramm Kirschen lassen sich lediglich 2 bis 6 Liter Schnaps gewinnen. Um also einen Liter Kirschwasser herzustellen, benötigt man zwischen 17 und 50 Kilogramm Kirschen.

Diese große Spannbreite hängt von verschiedenen Faktoren ab, allen voran von der Kirschsorte selbst. Süßere Sorten mit einem höheren Zuckergehalt liefern naturgemäß mehr Alkohol und somit eine höhere Schnapsausbeute. Sauerkirschen hingegen, die oft für ihren intensiven Geschmack geschätzt werden, ergeben weniger Schnaps pro Kilogramm Frucht.

Auch die Art der Verarbeitung spielt eine Rolle. Wird der Kirschsaft vor der Vergärung aufgezuckert, erhöht sich die potenzielle Alkoholmenge und damit auch die Schnapsausbeute. Dies beeinflusst jedoch den Geschmack und wird von Puristen oft abgelehnt. Ein sorgfältiger Umgang mit den Kirschen vom Pflücken bis zum Brennen ist entscheidend für die Qualität und Menge des Endprodukts.

Die geringe Ausbeute verdeutlicht den Aufwand und die Wertschätzung, die hinter einem guten Kirschwasser stecken. Von den üppig beladenen Ästen des Kirschbaums bis zum edlen Tropfen im Glas ist es ein langer Weg, der Geduld und Expertise erfordert. So erklärt sich auch der oft höhere Preis des Kirschwassers im Vergleich zu anderen Obstbränden. Er ist der Spiegelbild des hohen Arbeitsaufwandes und der großen Menge an Kirschen, die nötig ist, um den Genuss eines aromatischen Kirschschnapses zu ermöglichen.