Wie wird Farinzucker hergestellt?

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Farinzucker, auch als brauner Zucker bekannt, entsteht durch die Kombination von kristalliner Saccharose mit etwas Melasse. Durch Zugabe einer Lösung aus Invertzucker, Sirup oder Karamell erhält er seine charakteristische Farbe und seinen reichhaltigen Geschmack. Der Prozess verleiht ihm eine feuchtere Konsistenz im Vergleich zu weißem Zucker.

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Farinzucker – Von der Rübe zum braunen Gold

Farinzucker, oft auch als brauner Zucker bezeichnet, verdankt seine charakteristische Farbe und seinen aromatischen Geschmack dem Sirupmantel aus Melasse, der die Saccharosekristalle umhüllt. Entgegen der landläufigen Meinung ist Farinzucker nicht einfach “unraffinierter” Zucker. Tatsächlich wird er meist aus bereits raffiniertem Weißzucker hergestellt, dem in einem kontrollierten Prozess Melasse wieder zugefügt wird. Dieser Prozess ermöglicht eine präzise Steuerung der Farbe und des Geschmacks, die von hellbraun und mild bis dunkelbraun und intensiv karamellig reichen.

Die Herstellung von Farinzucker beginnt in der Regel mit Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Aus diesen wird zunächst der weiße, raffinierte Zucker gewonnen. Dieser wird dann mit einer genau definierten Menge an Melasse vermischt. Die Melasse, ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung, enthält noch Reste von Mineralstoffen, Vitaminen und Aromastoffen, die dem Farinzucker seinen charakteristischen Geschmack verleihen.

Die Art der verwendeten Melasse spielt eine entscheidende Rolle für das Endergebnis. So kann beispielsweise Rübenmelasse verwendet werden, die ein eher mildes Aroma hat. Zuckerrohrmelasse hingegen verleiht dem Farinzucker einen intensiveren, karamelligen Geschmack. Auch die Menge der zugegebenen Melasse beeinflusst die Farbe und den Geschmack des Endprodukts.

Neben der Zugabe von Melasse können auch andere Zutaten wie Invertzuckersirup oder Karamell verwendet werden, um die gewünschten Eigenschaften des Farinzuckers zu erzielen. Invertzuckersirup hilft beispielsweise, die Feuchtigkeit zu binden und verhindert das Verklumpen des Zuckers. Karamell intensiviert die braune Farbe und trägt zum aromatischen Geschmacksprofil bei.

Die feuchte Konsistenz des Farinzuckers ist ebenfalls ein Ergebnis der Melasse. Sie umhüllt die Zuckerkristalle und sorgt dafür, dass sie aneinanderhaften und dadurch weicher und klumpiger sind als der trockene, kristalline Weißzucker.

Die Herstellung von Farinzucker ist somit ein komplexer Prozess, der weit über das einfache “Nicht-Raffinieren” von Zucker hinausgeht. Durch die gezielte Zugabe von Melasse und weiteren Zutaten entsteht ein Produkt mit einem einzigartigen Geschmacksprofil und einer charakteristischen Farbe, das in der Küche vielseitig einsetzbar ist – von Gebäck und Desserts bis hin zu herzhaften Gerichten.