Wie wird Speisesalz gemacht?

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Salzgewinnung erfolgt in drei Hauptformen: Meersalz durch Meerwasser-Verdunstung, Siedesalz durch Sole-Eintrocknung und Steinsalz durch Abbau. Unterschiedliche Verfahren führen zu verschiedenen Salzen.
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Vom Meer zur Salzkristalle: Eine Reise durch die Salzgewinnung

Speisesalz, ein scheinbar unscheinbares Gewürz, hat eine lange und faszinierende Geschichte. Seine Gewinnung ist ein komplexer Prozess, der sich je nach Quelle deutlich unterscheidet. Ob aus dem Meer, aus der Erde oder aus unterirdischen Sole-Lagerstätten – das Endprodukt, das wir verwenden, durchläuft jeweils unterschiedliche Herstellungsverfahren. Wir werfen einen Blick auf die drei Hauptmethoden der Salzgewinnung:

1. Meersalz – das Geschenk des Meeres:

Die wohl älteste und traditionellste Methode der Salzgewinnung ist die Gewinnung von Meersalz durch Verdunstung. Hierbei wird das Meerwasser in flache Becken, sogenannte Salzgärten oder Salinen, geleitet. Durch die Kraft der Sonne verdunstet das Wasser langsam, zurück bleiben konzentrierte Sole und schließlich kristallisiertes Meersalz. Die Qualität des Meersalzes hängt stark von der Wasserqualität ab. Verunreinigungen im Meerwasser, wie beispielsweise Algen oder Mineralien, können sich im Salz ablagern und beeinflussen dessen Farbe und Geschmack. Der Prozess ist stark von den klimatischen Bedingungen abhängig und benötigt viel Platz und Zeit. Moderne Salinen nutzen oft künstliche Verdunstungstechniken, um den Prozess zu beschleunigen. Das so gewonnene Meersalz ist oft grobkörnig und kann einen leicht mineralischen Beigeschmack aufweisen. Manche Salinen bieten sogar naturbelassenes Meersalz an, welches weniger verarbeitet wurde und somit mehr Mineralien enthält.

2. Siedesalz – aus der Tiefe geholt:

Siedesalz wird aus Sole gewonnen, die entweder aus natürlichen Quellen stammt oder durch das Auslaugen von Salzlagerstätten im Untergrund erzeugt wird. Die Sole wird in großen Kesseln erhitzt, bis das Wasser verdampft und das Salz auskristallisiert. Dieser Prozess ermöglicht eine höhere Reinheit als die Meersalzgewinnung, da Verunreinigungen durch Filtern entfernt werden können. Das so gewonnene Siedesalz ist meist feiner und reiner als Meersalz, oft weiß und mit einem neutraleren Geschmack. Durch den Kochprozess sind die Mineralstoffe und Spurenelemente oft nicht mehr im gleichen Umfang vorhanden wie bei Meersalz. Die Kontrolle über den gesamten Prozess erlaubt es zudem, die Korngröße des Salzes gezielt zu beeinflussen, was für bestimmte Anwendungen wichtig ist.

3. Steinsalz – der Schatz unter der Erde:

Steinsalz, auch als Halit bekannt, liegt in großen Lagerstätten im Untergrund. Hier wird es durch bergbauliche Verfahren abgebaut. Nach dem Abbau wird das Steinsalz zerkleinert und je nach Verwendungszweck weiterverarbeitet. Auch Steinsalz kann gereinigt und verfeinert werden. Diese Methode ist effizienter und liefert große Mengen an Salz, aber der Abbau hat auch ökologische Auswirkungen, die berücksichtigt werden müssen. Das Steinsalz selbst kann unterschiedliche Reinheiten aufweisen und wird oft für die industrielle Salzproduktion verwendet.

Fazit:

Die Gewinnung von Speisesalz ist ein vielseitiger Prozess, der von der Natur und menschlichem Eingriff geprägt ist. Je nach Verfahren und Quelle unterscheidet sich das Salz in Reinheit, Körnung, Geschmack und Mineralstoffgehalt. Ob feines Siedesalz, grobkörniges Meersalz oder industriell verarbeitetes Steinsalz – jedes Salz hat seine eigenen Vorzüge und eignet sich für unterschiedliche Zwecke in Küche und Industrie.