Wann ist man volljährig in Korea?

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In Korea erlangt man mit 20 Jahren die Volljährigkeit. Heiratswillige unter 20 benötigen die schriftliche Zustimmung der Eltern. Dies gilt sowohl für die Volljährigkeit im allgemeinen Sinne, als auch für die Ehemündigkeit.

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Volljährigkeit in Südkorea: Mehr als nur ein runder Geburtstag

In Südkorea ist die Volljährigkeit ein bedeutsames Ereignis, das mit dem Erreichen des 20. Lebensjahres eintritt. Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern, wo die Volljährigkeit mit 18 Jahren beginnt, setzt das koreanische Recht den Eintritt in das Erwachsenenalter auf das 20. Lebensjahr fest. Diese gesetzliche Festlegung beeinflusst zahlreiche Bereiche des Lebens und impliziert weitreichende Rechte und Pflichten.

Der Unterschied von 2 Jahren zur internationalen Norm mag auf den ersten Blick geringfügig erscheinen, doch in der koreanischen Gesellschaft trägt er eine tiefgreifendere Bedeutung. Traditionell wird die Volljährigkeit in Korea nicht nur als juristischer Übergang, sondern auch als kultureller Meilenstein gesehen. Der 20. Geburtstag wird oft mit ausgiebigen Feierlichkeiten begangen, die den Übergang ins Erwachsenenleben symbolisieren. Diese Feierlichkeiten unterstreichen den gesellschaftlichen Wandel und die erhöhte Verantwortung, die mit dem Erreichen der Volljährigkeit einhergeht.

Die Rechtslage selbst ist eindeutig: Mit 20 Jahren erlangt man die volle Handlungsfähigkeit. Dies bedeutet, dass man ohne die Zustimmung der Eltern Verträge abschließen, selbständig Entscheidungen treffen und juristisch für sein Handeln verantwortlich ist. Dies umfasst Bereiche wie das Öffnen eines Bankkontos, das Abschließen von Mietverträgen oder das Erwerbens von Eigentum.

Ein wichtiger Aspekt, der die Unterscheidung zur internationalen Norm verdeutlicht, ist die Ehemündigkeit. Auch hier gilt das 20. Lebensjahr als Voraussetzung. Personen unter 20 Jahren dürfen zwar heiraten, benötigen jedoch die schriftliche Zustimmung ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten. Diese Regelung unterstreicht die Bedeutung der Familie und der elterlichen Fürsorge in der koreanischen Kultur, selbst wenn ein Individuum bereits als rechtlich unabhängig gilt. Die Zustimmung der Eltern stellt somit eine zusätzliche rechtliche Hürde dar, die den traditionellen Familienstrukturen Rechnung trägt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Volljährigkeit in Südkorea nicht nur ein rein juristischer Begriff ist, sondern ein tief in der Kultur verankerter Meilenstein. Mit dem Erreichen des 20. Lebensjahres erhält man zwar die volle Handlungsfähigkeit, doch die gesellschaftlichen Erwartungen und die traditionelle Bedeutung der Familie beeinflussen weiterhin die Entscheidungen und Handlungen junger Erwachsener. Die gesetzliche Regelung, insbesondere bezüglich der Ehemündigkeit, spiegelt diese kulturelle Besonderheit deutlich wider. Die Differenz von zwei Jahren zur internationalen Norm verdeutlicht somit nicht nur einen rechtlichen, sondern auch einen soziokulturellen Unterschied.