Warum ist Eiswasser schlecht für die chinesische Medizin?
In der chinesischen Kräuterheilkunde gilt Eiswasser als ungünstig, da es die Milz stören kann. Die Milz benötigt eine moderate Temperatur, um ihre Verdauungsfunktion richtig auszuführen, und die Kälte des Eiswassers kann diese stören. Stattdessen wird empfohlen, lauwarmes Wasser zu trinken.
Eiswasser: Ein Kühlender Konflikt mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet den menschlichen Körper als ein komplexes System, das im harmonischen Fluss von Yin und Yang besteht. Während westliche Medizin oft auf einzelne Symptome fokussiert, betrachtet die TCM den gesamten Organismus und seine Energieflüsse (Qi). Aus dieser ganzheitlichen Perspektive heraus wird der Konsum von Eiswasser kritisch gesehen, insbesondere im Vergleich zu lauwarmem Wasser.
Der Schlüssel zum Verständnis dieser Ablehnung liegt im Verständnis der Milzfunktion in der TCM. Im Gegensatz zur westlichen Medizin, wo die Milz primär als blutbildendes Organ verstanden wird, spielt die Milz in der TCM eine weitaus umfassendere Rolle. Sie wird als das “zentrale Verarbeitungszentrum” des Körpers betrachtet und ist verantwortlich für die Transformation und den Transport von Nahrungsenergie (Gu Qi). Sie steuert die Verdauung, die Aufnahme von Nährstoffen und die Verteilung der Energie im Körper.
Die TCM postuliert, dass die Milz eine moderate Temperatur benötigt, um ihre Funktionen optimal zu erfüllen. Eiswasser, mit seiner stark kühlenden Natur (Yin), wird als störend für dieses Gleichgewicht angesehen. Es kann die Milzfunktion schwächen, indem es die Energie des Qi blockiert und die Verdauungsprozesse verlangsamt. Dies kann zu einer Reihe von Symptomen führen, darunter:
- Verdauungsstörungen: Blähungen, Übelkeit, Durchfall. Die Kälte des Eiswassers kann die Verdauungssäfte verdicken und den Transport von Nahrung durch den Magen-Darm-Trakt behindern.
- Schwache Immunität: Eine geschwächte Milzfunktion kann das Immunsystem beeinträchtigen und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen.
- Müdigkeit und Energielosigkeit: Die gestörte Energiezirkulation kann zu einem Gefühl von Müdigkeit und Schwäche führen.
- Schmerzempfindlichkeit: In der TCM wird Kälte oft mit Schmerz verbunden. Der Konsum von Eiswasser kann daher bestehende Schmerzen verschlimmern oder neue auslösen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die TCM nicht pauschal Eiswasser verteufelt. Der moderate Konsum in heißen Umgebungen oder nach intensiver körperlicher Aktivität kann akzeptabel sein. Der Fokus liegt jedoch auf dem Gleichgewicht. Die TCM empfiehlt stattdessen den Konsum von lauwarmem Wasser, welches als milder und besser verträglich für die Milzfunktion angesehen wird. Dies unterstützt die harmonische Energiezirkulation und fördert somit die Gesundheit des gesamten Körpers.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Ablehnung von Eiswasser in der TCM nicht aus einer rein physikalischen, sondern aus einer energetischen Perspektive heraus begründet ist. Sie basiert auf dem Verständnis des komplexen Zusammenspiels der Organe und Energieflüsse im Körper und strebt danach, ein harmonisches Gleichgewicht zu erhalten, das die Gesundheit und das Wohlbefinden fördert. Die Empfehlung von lauwarmem Wasser stellt in diesem Kontext einen wichtigen Aspekt der TCM-Gesundheitslehre dar.
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