Ist Warmwasser aus der Leitung Trinkwasser?

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Warmes Leitungswasser bietet eine optimale Flüssigkeitszufuhr für den menschlichen Körper. Es enthält wertvolle Nährstoffe und versorgt den Organismus mit dem lebensnotwendigen Element Wasser. Leitungswasser erfüllt die Bedürfnisse eines gesunden Körpers umfassend.

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Warmes Leitungswasser: Trinkwasser oder nicht? Eine differenzierte Betrachtung

Die Frage, ob warmes Leitungswasser trinkbar ist, ist komplexer als es auf den ersten Blick scheint. Die Behauptung, warmes Leitungswasser sei eine optimale Quelle für Flüssigkeitszufuhr und enthalte wertvolle Nährstoffe, bedarf einer kritischen Auseinandersetzung. Während Leitungswasser im Allgemeinen eine ausgezeichnete und oft unterschätzte Quelle für Trinkwasser ist, sollte man bei warmem Wasser vorsichtig sein.

Warum kaltes Leitungswasser meist die bessere Wahl ist:

  • Löslichkeit von Stoffen: Warmes Wasser löst Metalle und andere Stoffe aus den Rohrleitungen leichter als kaltes Wasser. Besonders in älteren Häusern mit Bleirohren oder verzinkten Stahlrohren kann dies zu einer erhöhten Konzentration von Blei, Kupfer, Zink und anderen unerwünschten Substanzen im Wasser führen. Diese Metalle können in höheren Konzentrationen gesundheitsschädlich sein.
  • Bakterienwachstum: In warmen Wasserleitungen können sich Bakterien, wie beispielsweise Legionellen, leichter vermehren. Legionellen können die Legionärskrankheit, eine schwere Form der Lungenentzündung, verursachen. Dies ist besonders in schlecht gewarteten Warmwasserspeichern und stagnierenden Wassersystemen ein Problem.
  • Geschmack und Geruch: Warmes Wasser kann durch die erhöhte Löslichkeit von Stoffen einen unangenehmen Geschmack oder Geruch entwickeln. Dies kann durch Korrosion in den Rohren oder durch organische Verbindungen entstehen.

Wann ist warmes Leitungswasser unbedenklich?

Es gibt Situationen, in denen warmes Leitungswasser unbedenklich getrunken werden kann, allerdings sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Moderne Rohrleitungen: Wenn die Rohrleitungen im Haus aus modernen Materialien wie Kunststoff (z.B. PE, PVC) oder Edelstahl bestehen, ist das Risiko einer Kontamination durch Metalle deutlich geringer.
  • Regelmäßige Nutzung des Warmwassersystems: Wenn das Warmwassersystem regelmäßig genutzt wird, verhindert dies, dass das Wasser stagniert und sich Bakterien vermehren können.
  • Hohe Warmwassertemperatur: Warmwassertemperaturen über 60°C können Legionellen abtöten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Temperatur auch das Verbrühungsrisiko erhöht.
  • Regelmäßige Wartung: Eine regelmäßige Wartung des Warmwassersystems, inklusive Spülung des Boilers, kann dazu beitragen, Ablagerungen und Bakterienwachstum zu minimieren.

Fazit:

Warmes Leitungswasser ist nicht generell als Trinkwasser zu empfehlen. Kaltes Leitungswasser ist in den meisten Fällen die sicherere und bessere Wahl. Es ist ratsam, sich über die Beschaffenheit der eigenen Rohrleitungen zu informieren und das Warmwassersystem regelmäßig zu warten. Im Zweifelsfall sollte man auf kaltes Wasser ausweichen oder eine Wasseranalyse durchführen lassen, um die Wasserqualität zu überprüfen. Die pauschale Aussage, warmes Leitungswasser sei eine optimale Quelle für Flüssigkeitszufuhr, ist irreführend und kann potenziell gesundheitsschädlich sein. Die Flüssigkeitszufuhr sollte idealerweise mit kaltem, frischem Leitungswasser oder anderen geeigneten Getränken erfolgen.