Sind Kartoffeln und Tomaten Nachtschattengewächse?

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Kartoffeln, Tomaten und Auberginen sind Nachtschattengewächse, die Solanin enthalten, eine leicht giftige Substanz. Diese findet sich besonders in grünen oder keimenden Stellen sowie in unreifen Früchten.

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Kartoffeln, Tomaten und das Geheimnis der Nachtschattengewächse

Ja, Kartoffeln und Tomaten gehören zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae). Diese Pflanzenfamilie umfasst eine erstaunliche Vielfalt an Arten, von Nutzpflanzen wie Paprika, Auberginen und Chili bis hin zu giftigen Vertretern wie dem Schwarzen Nachtschatten oder der Tollkirsche. Die Zugehörigkeit zu den Nachtschattengewächsen bedeutet aber nicht automatisch Giftigkeit. Vielmehr enthalten viele Arten dieser Familie in bestimmten Pflanzenteilen das Glykoalkaloid Solanin, das in höheren Konzentrationen gesundheitsschädlich sein kann.

Bei Kartoffeln konzentriert sich das Solanin vor allem in grünen Stellen, Keimen und der Schale. Diese Verfärbungen deuten auf eine erhöhte Solaninkonzentration hin und signalisieren, dass diese Teile der Kartoffel vor dem Verzehr großzügig entfernt werden sollten. Auch der Verzehr von gekeimten Kartoffeln ist zu vermeiden. Durch Kochen lässt sich der Solaningehalt zwar etwas reduzieren, vollständig entfernen lässt er sich jedoch nicht.

Ähnlich verhält es sich bei Tomaten: Unreife, grüne Tomaten enthalten deutlich mehr Solanin als reife, rote Früchte. Deshalb sollten grüne Tomaten nur in geringen Mengen und gut durchgegart verzehrt werden. In reifen Tomaten ist die Solaninkonzentration in der Regel so gering, dass sie als unbedenklich gilt.

Die Menge an Solanin, die nötig ist, um gesundheitliche Probleme auszulösen, variiert von Person zu Person. Mögliche Symptome einer Solaninvergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen und Schwindel. In schweren Fällen können auch neurologische Symptome wie Halluzinationen oder Krämpfe auftreten.

Die Zugehörigkeit von Kartoffeln und Tomaten zu den Nachtschattengewächsen sollte jedoch keinen Anlass zur Panik geben. Bei sachgemäßer Handhabung und Verzehr von reifen Früchten bzw. entsprechend behandelten Kartoffeln stellt das Solanin kein nennenswertes Risiko dar. Im Gegenteil: Sowohl Kartoffeln als auch Tomaten sind wertvolle Lebensmittel, die reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien sind und einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten können.

Im Zweifelsfall, insbesondere bei Kindern, Schwangeren und Menschen mit empfindlichem Magen, ist es ratsam, grüne Stellen an Kartoffeln großzügig zu entfernen und den Verzehr von grünen Tomaten zu vermeiden. So kann man die positiven Eigenschaften dieser Nachtschattengewächse unbesorgt genießen.