Warum darf Mineralwasser nicht abgekocht werden?

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Erhitztes Mineralwasser hinterlässt am Topfboden unbedenkliche Mineralablagerungen. Diese sichtbare Ausfällung der gelösten Stoffe verändert den Geschmack zwar optisch, jedoch nicht gesundheitsschädlich und beeinträchtigt die Trinkbarkeit nicht. Das Wasser bleibt weiterhin genießbar.
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Mineralwasser abkochen: Sinnvoll oder nicht?

Mineralwasser gilt als erfrischendes und gesundes Getränk. Doch was passiert eigentlich, wenn man es abkocht? Entgegen mancher Annahme ist das Abkochen von Mineralwasser nicht grundsätzlich schädlich. Es führt jedoch zu Veränderungen, die den Genuss beeinträchtigen können und den eigentlichen Zweck des Mineralwasserkonsums – die Aufnahme von Mineralstoffen – in Frage stellen.

Der weiße Belag, der sich nach dem Erhitzen von Mineralwasser am Topfboden absetzt, besteht aus Calcium- und Magnesiumcarbonaten. Diese Mineralien sind natürlicherweise im Wasser gelöst und fallen bei höheren Temperaturen als unlösliche Verbindungen aus. Dieser Vorgang ist chemisch betrachtet unbedenklich und die Ablagerungen, auch Kesselstein genannt, sind gesundheitlich unproblematisch. Sie lassen sich mit etwas Säure, beispielsweise Zitronensäure oder Essig, leicht entfernen.

Obwohl das abgekochte Mineralwasser weiterhin trinkbar bleibt, verändert sich sein Geschmack. Durch die Ausfällung der Mineralien verliert das Wasser an “Härte” und schmeckt oft flacher und weniger charakteristisch. Zudem entweicht beim Kochen Kohlensäure, was die Spritzigkeit und den erfrischenden Effekt reduziert.

Der eigentliche Grund, warum vom Abkochen von Mineralwasser eher abgeraten wird, liegt im Verlust wertvoller Inhaltsstoffe. Neben Calcium und Magnesium können auch andere Mineralien und Spurenelemente durch das Erhitzen ihre Löslichkeit verändern und ausfallen. Ein Teil der Mineralstoffe verdampft sogar mit dem Wasserdampf. Dadurch verringert sich der ernährungsphysiologische Wert des Mineralwassers. Wer Mineralwasser gezielt wegen seines Mineralgehalts trinkt, erzielt durch das Abkochen also eher einen gegenteiligen Effekt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Abgekochtes Mineralwasser ist zwar nicht schädlich, aber auch nicht besonders sinnvoll. Der Geschmack verändert sich, die Kohlensäure entweicht und der Mineralstoffgehalt reduziert sich. Wer auf warmes Wasser Wert legt, kann Leitungswasser abkochen und dieses gegebenenfalls mit einer Prise Salz mineralisieren. Für die Erfrischung und den Mineralstoff-Kick bleibt Mineralwasser am besten ungekocht und kühl.