Warum hat man während der Periode mehr Hunger?

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Der hormonelle Zyklus beeinflusst den Appetit. Schwankende Östrogen- und Progesteronspiegel begünstigen Wassereinlagerungen und verstärken den Wunsch nach bestimmten Nahrungsmitteln. Diese Veränderungen sind völlig normal und kein Grund zur Sorge. Eine ausgewogene Ernährung hilft, die damit verbundenen Beschwerden zu lindern.
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Der Heißhunger-Zyklus: Warum wir während der Periode mehr Hunger haben

Die monatliche Periode ist für viele Frauen mit mehr als nur körperlichen Beschwerden verbunden. Ein häufig unterschätzter Aspekt ist der deutlich gesteigerte Appetit, der sich in regelmäßigen Heißhungerattacken äußern kann. Doch warum verspüren wir in dieser Zeit so einen intensiven Hunger? Die Antwort liegt vor allem in den hormonellen Schwankungen unseres Zyklus.

Unser Körper ist ein fein abgestimmtes System, in dem Hormone die Hauptrolle spielen. Während der Menstruation erleben wir einen komplexen hormonellen Tanz, der weitreichende Auswirkungen hat – auch auf unseren Appetit. Die beiden wichtigsten Akteure dabei sind Östrogen und Progesteron. Ihre Spiegel schwanken im Laufe des Zyklus erheblich und beeinflussen nicht nur die Gebärmutterschleimhaut, sondern auch den Stoffwechsel und das Hungergefühl.

Ein niedriger Östrogenspiegel, der typisch für die Menstruation ist, kann zu einem verstärkten Hungergefühl führen. Gleichzeitig begünstigen schwankende Östrogen- und Progesteronspiegel Wassereinlagerungen im Körper. Dieses zusätzliche Gewicht und das damit verbundene Völlegefühl können paradoxerweise dazu führen, dass wir noch mehr essen. Der Körper versucht, den Energieverbrauch auszugleichen und spürt vermehrt den Bedarf an Nährstoffen.

Doch es geht nicht nur um die reine Kalorienaufnahme. Viele Frauen berichten während ihrer Periode von einem ausgeprägten Verlangen nach bestimmten Nahrungsmitteln, oft nach Süßigkeiten, Schokolade oder fettreichen Speisen. Die Gründe dafür sind komplex und nicht vollständig erforscht. Es wird vermutet, dass der Körper in dieser Phase gezielt nach Nährstoffen sucht, die den Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen ausgleichen oder den Mangel an Serotonin, einem wichtigen Glückshormon, kompensieren. Schokolade zum Beispiel enthält sowohl Zucker als auch Magnesium, welches während der Menstruation vermehrt ausgeschieden wird.

Wichtig ist zu betonen, dass dieser verstärkte Hunger während der Periode völlig normal ist und kein Grund zur Sorge darstellt. Natürlich sollte man sich nicht komplett gehen lassen und ungesund ernähren. Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung, die auf viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß basiert, hilft jedoch, die damit verbundenen Beschwerden zu lindern und die Stimmung zu stabilisieren. Zudem kann regelmäßige Bewegung dazu beitragen, Wassereinlagerungen zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der erhöhte Hunger während der Periode eine natürliche Folge hormoneller Veränderungen ist. Eine bewusste und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung können dazu beitragen, den Heißhunger zu managen und die Tage der Menstruation angenehmer zu gestalten. Sollten die Beschwerden jedoch übermäßig stark oder unerklärlich sein, sollte man sich an einen Arzt oder Gynäkologen wenden.