Warum ist Jodsalz nicht gut?

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Übermäßiger Salzkonsum, egal ob jodiert oder nicht, belastet Herz und Kreislauf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät daher zu maßvollem Gebrauch: maximal sechs Gramm täglich, um Risiken wie Bluthochdruck zu minimieren. Ein Teelöffel entspricht etwa dieser Menge.
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Warum Jodsalz nicht unbedingt besser ist, als herkömmliches Speisesalz

Jod ist ein essentielles Spurenelement, das der menschliche Körper für eine Reihe von Funktionen benötigt, darunter die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle bei Stoffwechsel, Wachstum und Entwicklung. Da Jod in vielen Lebensmitteln nur in geringen Mengen vorkommt, wurde in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, die Jodierung von Salz eingeführt, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung ausreichend Jod zu sich nimmt.

Während die Jodierung von Salz in Gebieten mit Jodmangel dazu beitragen kann, das Risiko von Jodmangel zu verringern, gibt es auch einige Kritikpunkte an dieser Praxis:

1. Übermäßiger Salzkonsum:
Der Hauptnachteil von Jodsalz ist, dass es immer noch Salz ist und übermäßiger Salzkonsum unabhängig vom Jodgehalt gesundheitsschädlich ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 6 Gramm Salz pro Tag zu sich zu nehmen. Dies entspricht etwa einem Teelöffel. Der übermäßige Konsum von Salz kann zu Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen führen.

2. Jodbedarf wird oft über den Salzverzehr gedeckt:
Inzwischen decken viele Menschen ihren Jodbedarf über eine ausgewogene Ernährung ab, zu der auch Milchprodukte, Eier und Meeresfrüchte gehören. Diese Lebensmittel sind gute Quellen für Jod. Die zusätzliche Jodierung von Salz kann daher zu einer Überdosierung von Jod führen, was zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen kann.

3. Alternative Jodquellen:
Es gibt andere Möglichkeiten, Jod in die Ernährung aufzunehmen, ohne auf Jodsalz angewiesen zu sein. Jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel können eingenommen werden, um den Jodbedarf zu decken. Außerdem kann der Verzehr von jodreichen Lebensmitteln wie Meeresfrüchten, Milchprodukten und Eiern dazu beitragen, den Jodbedarf zu decken.

4. Nicht jeder braucht Jodsalz:
Während Jod für die meisten Menschen wichtig ist, gibt es einige Personengruppen, die möglicherweise kein zusätzliches Jod benötigen. Dazu gehören Personen mit Schilddrüsenerkrankungen, Personen mit Jodallergien und Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, die die Jodaufnahme beeinträchtigen.

Fazit:

Jodsalz kann in Gebieten mit Jodmangel eine wirksame Maßnahme sein, um den Jodbedarf der Bevölkerung sicherzustellen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass übermäßiger Salzkonsum unabhängig vom Jodgehalt gesundheitsschädlich ist. Personen, die ihren Jodbedarf bereits über ihre Ernährung decken, sollten die Jodsalzzufuhr überdenken. Alternative Jodquellen wie Nahrungsergänzungsmittel oder jodreiche Lebensmittel können eine bessere Option für diese Personen sein.