Wann ist die schlechte Gelauntperiode?

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Zwei Tage vor der Menstruation erleben viele Frauen ein Stimmungstief. Sind die Beschwerden jedoch stärker und beeinträchtigen den Alltag bereits fünf Tage vor der Blutung über mindestens drei Zyklen hinweg, könnte es sich um das Prämenstruelle Syndrom (PMS) handeln – eine Erkrankung, die medizinische Aufmerksamkeit erfordert.

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Die Schatten vor der Blutung: Wann schlechte Laune mehr als nur PMS ist

Die monatliche Menstruation ist für viele Frauen mehr als nur eine körperliche Erfahrung. Sie ist oft begleitet von einem Auf und Ab der Gefühle, von Stimmungsschwankungen, die mal mehr, mal weniger ausgeprägt sind. Ein Stimmungstief kurz vor der Periode ist fast schon Normalität, aber wann wird diese schlechte Laune zu einem Problem, das über die üblichen Begleiterscheinungen hinausgeht?

Das kurzzeitige Stimmungstief: Die Tage vor der Periode

Viele Frauen kennen das Gefühl: Ein paar Tage bevor die Menstruation einsetzt, trübt sich die Stimmung ein. Man ist reizbarer, schneller gereizt, trauriger oder einfach nur unmotiviert. Diese kurzzeitigen Stimmungsschwankungen, die etwa zwei Tage vor der Blutung auftreten, sind oft hormonell bedingt und in der Regel harmlos. Sie verschwinden meist mit dem Einsetzen der Menstruation.

Wenn die Laune länger leidet: Das Prämenstruelle Syndrom (PMS)

Doch was, wenn die schlechte Laune nicht nur kurzzeitig auftritt, sondern den Alltag bereits Tage vor der Menstruation beeinträchtigt? Wenn die Beschwerden stärker werden und nicht mehr nur ein leichtes Unwohlsein darstellen, sondern das soziale Leben, die Arbeit oder die Beziehungen negativ beeinflussen, dann könnte es sich um das Prämenstruelle Syndrom (PMS) handeln.

PMS ist ein komplexes Krankheitsbild, das sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern kann. Dazu gehören:

  • Psychische Symptome: Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Depressionen, Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Körperliche Symptome: Kopfschmerzen, Brustspannen, Wassereinlagerungen, Müdigkeit, Blähungen, Verdauungsprobleme.

Wann ist es mehr als nur PMS? Die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)

In einigen Fällen können die Symptome von PMS jedoch noch intensiver und beeinträchtigender sein. Wenn psychische Symptome wie starke Depressionen, Hoffnungslosigkeit, extreme Reizbarkeit und Panikattacken im Vordergrund stehen, kann es sich um die Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) handeln. PMDS ist eine schwerere Form von PMS, die oft eine spezifische Behandlung erfordert.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Es ist wichtig, die eigenen Symptome zu beobachten und zu dokumentieren. Wenn die Beschwerden:

  • mindestens fünf Tage vor der Blutung beginnen
  • über mindestens drei Zyklen hinweg auftreten
  • den Alltag deutlich beeinträchtigen

sollte man einen Arzt aufsuchen.

Was kann man tun?

Ein Arzt kann eine genaue Diagnose stellen und eine individuelle Therapie empfehlen. Diese kann umfassen:

  • Lifestyle-Änderungen: Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, Stressmanagement.
  • Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel, hormonelle Verhütungsmittel, Antidepressiva (bei PMDS).
  • Psychotherapie: Insbesondere bei PMDS kann eine Psychotherapie hilfreich sein, um mit den emotionalen Belastungen umzugehen.

Fazit:

Schlechte Laune vor der Periode ist ein weit verbreitetes Phänomen. Solange die Beschwerden jedoch nur kurzzeitig auftreten und den Alltag nicht beeinträchtigen, sind sie in der Regel unbedenklich. Wenn die Symptome jedoch stärker werden und das Leben negativ beeinflussen, sollte man dies ernst nehmen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Die Unterscheidung zwischen PMS und PMDS ist entscheidend, um die richtige Behandlung zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern. Es ist wichtig zu wissen, dass man mit diesen Beschwerden nicht alleine ist und es wirksame Hilfe gibt.