Warum schmeckt Wasser nach dem Übergeben süß?

Warum schmeckt Wasser nach dem Erbrechen süß?

Das Gefühl, dass Wasser nach dem Erbrechen süß schmeckt, ist ein häufiges Phänomen, das viele Menschen verwirrt. Die Erklärung liegt jedoch nicht in einer tatsächlichen Veränderung des Wassergeschmacks, sondern in einer vorübergehenden Störung der Geschmackswahrnehmung.

Die Blockade der Geschmacksrezeptoren:

Erbrochenes enthält eine Vielzahl von Stoffen, die unsere Geschmacksknospen blockieren können. Diese Blockade kann durch verschiedene Mechanismen entstehen, zum Beispiel durch:

• Säure: Magensäure ist stark sauer und kann die Geschmacksrezeptoren für kurze Zeit deaktivieren.
• Fett: Fette können sich an den Geschmacksrezeptoren anlagern und so deren Funktion beeinträchtigen.
• Proteine: Bestimmte Proteine im Erbrochenen können ebenfalls die Geschmacksknospen blockieren.

Der irreführende Süß-Effekt:

Nach dem Erbrechen spülen wir unseren Mund meist mit Wasser aus. Diese Spülung entfernt zwar einen Teil der blockierenden Substanzen, jedoch nicht vollständig. Die verbleibenden Moleküle können nun unsere Geschmacksrezeptoren auf eine veränderte Weise stimulieren. Die Rezeptoren, die eigentlich für den Geschmack von Süßem zuständig sind, werden durch diese verbleibenden Moleküle aktiviert, obwohl das Wasser selbst keinen Zucker enthält. So entsteht der irreführende Süß-Effekt.

Kein tatsächlicher Geschmack:

Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Phänomen rein sensorisch bedingt ist. Das Wasser schmeckt nicht tatsächlich süß, sondern die Geschmacksrezeptoren werden durch die Blockade und die verbleibenden Moleküle so beeinflusst, dass wir diesen Geschmack wahrnehmen.

Fazit:

Der süßliche Geschmack von Wasser nach dem Erbrechen ist ein vorübergehendes Phänomen, das durch eine Blockade der Geschmacksrezeptoren und einer daraus resultierenden Fehlinterpretation des Wassergeschmacks entsteht. Es handelt sich um eine sensorische Täuschung, die mit der Zeit von selbst verschwindet.