Warum sollten wir kein reines Wasser trinken?

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Reines Wasser, wie destilliertes Wasser, ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Lösungsfähigkeit ungeeignet als Trinkwasser. Es neigt zur Säurebildung und entzieht dem Körper zwar Giftstoffe, sollte aber nicht dauerhaft konsumiert werden. Nach der Entgiftung ist es ratsam, auf mineralstoffreicheres Wasser umzusteigen, um den Körper optimal zu versorgen.

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Warum reines Wasser kein ideales Trinkwasser ist: Ein genauerer Blick

Reines Wasser, insbesondere destilliertes Wasser, wird oft als besonders rein und gesund angepriesen. Doch der Schein trügt. Während es tatsächlich frei von Schadstoffen ist, birgt der ausschließliche Konsum von reinem Wasser erhebliche Risiken für die Gesundheit und ist daher nicht als dauerhaftes Trinkwasser geeignet. Der Grund liegt in seiner außergewöhnlichen Lösungsfähigkeit und der daraus resultierenden Interaktion mit dem menschlichen Körper.

Die hohe Lösungsfähigkeit von reinem Wasser ist ein zweischneidiges Schwert. Während es im Labor zur Reinigung und in der Industrie wertvolle Dienste leistet, bedeutet dies im Kontext des menschlichen Körpers, dass es nicht nur unerwünschte Stoffe, sondern auch essentielle Mineralien und Elektrolyte aus dem Körper auslaugen kann. Dieser Effekt kann zu einem Mineralstoffmangel führen, der sich in verschiedenen Symptomen äußern kann, von Müdigkeit und Kopfschmerzen bis hin zu ernsthaften elektrolytischen Ungleichgewichten.

Der Körper benötigt Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Natrium für unzählige lebenswichtige Funktionen, vom Aufbau der Knochen bis zur Nervenleitung. Reines Wasser, dem diese essentiellen Bestandteile fehlen, kann diesen Bedarf nicht decken. Im Gegenteil: Die ständige Ausspülung von Mineralien durch reines Wasser belastet den Körper und kann langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen beitragen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tendenz von reinem Wasser zur Bildung von Säuren. Da es keine Puffersubstanzen enthält, die den pH-Wert stabilisieren, kann es den Säure-Basen-Haushalt des Körpers negativ beeinflussen. Ein Ungleichgewicht kann wiederum zu verschiedenen Beschwerden führen, darunter Verdauungsstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten.

Auch die Behauptung, reines Wasser sei ideal zur Entgiftung, muss differenziert betrachtet werden. Während es tatsächlich Giftstoffe aus dem Körper ausspülen kann, ist es nicht der einzige und schon gar nicht der beste Weg zur Entgiftung. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichender Schlaf sind weitaus effektivere und nachhaltigere Maßnahmen. Die Verwendung von reinem Wasser zur Entgiftung sollte zudem nur kurzfristig und in Absprache mit einem Arzt erfolgen. Anschließend ist ein Wechsel auf mineralstoffreiches Wasser unabdingbar, um den durch die Entgiftung möglicherweise entstandenen Mineralstoffmangel auszugleichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Reines Wasser sollte nicht als dauerhaftes Trinkwasser konsumiert werden. Seine hohe Lösungsfähigkeit kann zu einem Verlust essentieller Mineralstoffe führen, und die fehlende Pufferkapazität kann den Säure-Basen-Haushalt negativ beeinflussen. Mineralstoffreiches Wasser ist die bessere Wahl, um den Körper optimal mit Flüssigkeit und wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Bei gesundheitlichen Bedenken oder der Verwendung von reinem Wasser zur Entgiftung sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.