Was kann ich mit Erbsenkugelfischen zusammen aufbewahren?

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Erbsenkugelfische benötigen spezielle Mitbewohner. Schnelle, robuste Fische wie Otocinclus-Welse oder bestimmte Danio-Arten eignen sich, da sie den zupfenden Attacken des Kugelfisches meist ausweichen können. Die Vergesellschaftung sollte dennoch gut beobachtet werden.

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Absolut! Hier ist ein Artikel, der das Thema “Vergesellschaftung von Erbsenkugelfischen” aufgreift und dabei Aspekte berücksichtigt, die oft übersehen werden:

Erbsenkugelfische: Die Kunst der richtigen Gesellschaft im Aquarium

Erbsenkugelfische (Carinotetraodon travancoricus) sind faszinierende kleine Persönlichkeiten im Aquarium. Ihre Intelligenz und ihr neugieriges Verhalten machen sie zu beliebten Bewohnern, doch ihre Vergesellschaftung mit anderen Fischen ist ein Thema, das sorgfältige Überlegung erfordert. Anders als oft angenommen, ist es nicht unmöglich, Erbsenkugelfische in einem Gesellschaftsbecken zu halten, aber es gibt einige wichtige Punkte zu beachten.

Warum die Vergesellschaftung eine Herausforderung ist

Erbsenkugelfische sind bekannt für ihr territoriales Verhalten und ihre Neigung, an den Flossen anderer Fische zu zupfen. Dieses Verhalten ist nicht immer aggressiv gemeint, sondern oft Ausdruck ihrer Neugier und ihres Jagdinstinkts. In einem zu kleinen Aquarium oder bei falscher Gesellschaft kann dies jedoch zu Stress und Verletzungen bei den Mitbewohnern führen.

Geeignete Kandidaten für die Gesellschaft

Die ideale Gesellschaft für Erbsenkugelfische zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Schnelligkeit: Fische, die schnell schwimmen und sich gut aus dem Weg gehen können, sind weniger anfällig für die Zupfattacken der Kugelfische.
  • Robustheit: Fische, die nicht zu empfindlich auf Stress reagieren, sind besser geeignet, um mit dem gelegentlichen Zupfen umzugehen.
  • Ähnliche Wasserwerte: Die Wasserwerte im Aquarium müssen für alle Bewohner geeignet sein. Erbsenkugelfische bevorzugen leicht saures bis neutrales Wasser mit einer Temperatur zwischen 24 und 28 Grad Celsius.
  • Friedliches Wesen: Vermeiden Sie aggressive oder dominante Fische, die die Kugelfische stressen könnten.

Konkrete Beispiele für geeignete Mitbewohner:

  • Otocinclus Welse: Diese kleinen Algenfresser sind friedlich, schnell und halten sich meist in Bodennähe auf, was das Risiko von Konflikten reduziert. Es ist wichtig, dass genügend Algen oder Futter für die Otos vorhanden sind.
  • Corydoras: Ähnlich wie Otocinclus sind Corydoras friedliche Bodenbewohner, die sich gut für die Vergesellschaftung eignen können. Achten Sie darauf, Arten mit kurzen Flossen zu wählen, um das Zupfen zu minimieren.
  • Bestimmte Danio-Arten (z.B. Zebrabärblinge): Diese quirligen Fische sind sehr schnell und können den Kugelfischen meist entkommen. Allerdings benötigen sie ausreichend Schwimmraum.
  • Zwerggarnelen (z.B. Red Fire Garnelen): Einige Aquarianer haben Erfolg mit der Vergesellschaftung von Erbsenkugelfischen und Zwerggarnelen. Allerdings ist das Risiko, dass die Kugelfische die Garnelen jagen, nicht zu unterschätzen. Eine dichte Bepflanzung mit vielen Versteckmöglichkeiten ist hier entscheidend.
  • Schnecken: Kleine Schnecken wie Posthornschnecken oder Blasenschnecken können als Lebendfutter dienen und die Kugelfische beschäftigen. Allerdings werden sie früher oder später gefressen.

Was Sie vermeiden sollten:

  • Langsame Fische mit langen Flossen: Guppys, Schleierschwänze oder Kampffische sind keine geeigneten Mitbewohner, da sie leichte Ziele für die Kugelfische darstellen.
  • Große, aggressive Fische: Sie könnten die Kugelfische stressen oder sogar fressen.
  • Empfindliche Fische: Neonsalmler oder andere empfindliche Arten sind nicht robust genug, um mit dem gelegentlichen Zupfen umzugehen.

Wichtige Hinweise zur erfolgreichen Vergesellschaftung:

  • Ausreichend großes Aquarium: Ein größeres Aquarium bietet mehr Platz und reduziert das Risiko von territorialen Auseinandersetzungen. Mindestens 54 Liter (60 cm Kantenlänge) sind für eine kleine Gruppe Erbsenkugelfische empfehlenswert.
  • Dichte Bepflanzung: Pflanzen bieten Versteckmöglichkeiten für die Mitbewohner und strukturieren das Aquarium, was das territoriale Verhalten der Kugelfische reduziert.
  • Regelmäßige Fütterung: Gut genährte Kugelfische sind weniger geneigt, an anderen Fischen zu zupfen. Bieten Sie eine abwechslungsreiche Ernährung mit Lebend- und Frostfutter.
  • Beobachtung: Beobachten Sie das Verhalten der Fische genau, um frühzeitig Anzeichen von Stress oder Aggression zu erkennen.
  • Quarantäne: Neue Fische sollten vor dem Einsetzen in das Aquarium in Quarantäne gehalten werden, um die Einschleppung von Krankheiten zu verhindern.

Fazit:

Die Vergesellschaftung von Erbsenkugelfischen ist möglich, erfordert aber sorgfältige Planung und Beobachtung. Mit der richtigen Auswahl an Mitbewohnern, einem ausreichend großen und gut bepflanzten Aquarium und einer abwechslungsreichen Fütterung können Sie ein harmonisches Gesellschaftsbecken mit diesen faszinierenden Fischen schaffen. Bedenken Sie jedoch, dass es keine Garantie für eine erfolgreiche Vergesellschaftung gibt und es im schlimmsten Fall notwendig sein kann, die Fische zu trennen.