Welche Intoleranz verursacht Durchfall?
Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz können Durchfall auslösen. Nach dem Verzehr von Milchprodukten leiden Betroffene unter Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen.
Durchfall als Folge von Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Mehr als nur ein lästiges Symptom
Durchfall kann viele Ursachen haben, doch häufig steckt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit dahinter. Im Gegensatz zu einer Lebensmittelallergie, die eine unmittelbare, oft heftige Reaktion des Immunsystems auslöst, beruht eine Unverträglichkeit auf der Unfähigkeit des Körpers, bestimmte Nahrungsbestandteile vollständig zu verdauen oder abzubauen. Dies führt zu verschiedenen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, wobei Durchfall ein häufiges und belastendes Symptom darstellt.
Laktoseintoleranz, die Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker, ist das bekannteste Beispiel. Hier fehlt dem Körper das Enzym Laktase, welches für die Spaltung des Milchzuckers (Laktose) zuständig ist. Ungespaltene Laktose gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergoren wird. Die Folge sind Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit und eben Durchfall. Die Intensität der Symptome variiert je nach individueller Laktaseaktivität und der Menge der aufgenommenen Laktose.
Doch nicht nur Milchzucker kann Probleme bereiten. Auch Fruktose, der Fruchtzucker, kann bei einer Fruktosemalabsorption zu ähnlichen Symptomen führen. Hierbei ist die Aufnahmekapazität des Dünndarms für Fruktose eingeschränkt. Ähnlich wie bei der Laktoseintoleranz gelangt unverdaute Fruktose in den Dickdarm und wird dort von Bakterien zersetzt, was zu Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen führt. Eine Fruktoseintoleranz im eigentlichen Sinne, also ein genetisch bedingter Enzymdefekt, ist hingegen sehr selten.
Auch Gluten, ein Proteingemisch in vielen Getreidesorten, kann bei einer Glutenunverträglichkeit, der Zöliakie, zu schweren Darmproblemen führen. Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Dünndarmschleimhaut angreift, wenn Gluten aufgenommen wird. Neben Durchfall kommt es hier auch zu chronischen Entzündungen, Nährstoffmangelerscheinungen und langfristig zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Im Gegensatz zu einer Glutensensitivität, die ähnliche Symptome hervorrufen kann, handelt es sich bei Zöliakie um eine ernsthafte Erkrankung, die eine lebenslange glutenfreie Ernährung erfordert.
Histaminintoleranz ist eine weitere Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit, die Durchfall auslösen kann. Hierbei kann der Körper das Histamin, welches in vielen Lebensmitteln vorkommt, nicht ausreichend abbauen. Neben Durchfall können auch Kopfschmerzen, Hautausschlag und Atembeschwerden auftreten.
Es ist wichtig zu betonen, dass Durchfall auch viele andere Ursachen haben kann, von Infektionen bis hin zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Daher sollte bei anhaltendem oder starkem Durchfall immer ein Arzt konsultiert werden, um die genaue Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie einzuleiten. Selbstdiagnosen und Selbstbehandlungen sind zu vermeiden. Ein Ernährungsberater kann bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit bei der Identifizierung der auslösenden Lebensmittel und der Erstellung eines individuellen Ernährungsplans helfen.
#Gluten#Laktose#NahrungsmittelKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.