Welche Lebensmittel haben einen hohen Melatoningehalt?

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Kirschen sind bekannt für ihren Melatoningehalt. Weniger bekannt ist, dass auch Bananen, Ananas, Orangen, Blumenkohl, Tomaten sowie Geflügel wie Hähnchen und Truthahn geringe Mengen dieses Schlafhormons enthalten.
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Melatoninreiche Lebensmittel: Mehr als nur Kirschen für einen guten Schlaf

Kirschen, insbesondere Sauerkirschen, sind längst als natürliche Melatoninquelle bekannt und werden oft zur Unterstützung des Schlafs empfohlen. Doch der Glaube, dass Kirschen die alleinigen Melatonin-Lieferanten in der Ernährung sind, ist ein Irrtum. Zahlreiche weitere Lebensmittel enthalten, wenngleich oft in geringeren Mengen, dieses wichtige Hormon, welches eine entscheidende Rolle im Schlaf-Wach-Rhythmus spielt.

Der Melatoningehalt in Lebensmitteln variiert stark je nach Reifegrad, Anbaumethode und Lagerung. Die angegebenen Werte sind daher nur Richtwerte. Eine ausschließliche Ernährungsumstellung auf melatoninreiche Lebensmittel zur Behandlung von Schlafstörungen wird nicht empfohlen; bei Schlafproblemen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

Neben den bekannten Kirschen bieten folgende Lebensmittel einen, wenn auch oft bescheidenen, Beitrag an Melatonin:

  • Bananen: Reife Bananen enthalten kleine Mengen Melatonin. Der Gehalt steigt mit dem Reifegrad, sodass besonders braune, leicht überreife Bananen eine höhere Konzentration aufweisen.

  • Ananas und Orangen: Auch diese tropischen Früchte liefern geringe Mengen an Melatonin. Hierbei spielt die Sorte und der Reifegrad ebenfalls eine Rolle.

  • Blumenkohl: Dieses Gemüse stellt eine überraschende Quelle für Melatonin dar. Der Gehalt ist jedoch deutlich geringer als in Kirschen.

  • Tomaten: Ähnlich wie bei Blumenkohl findet sich in Tomaten nur eine kleine Menge an Melatonin. Hier ist der Unterschied zwischen rohen und verarbeiteten Tomaten zu beachten, da die Verarbeitung den Gehalt beeinflussen kann.

  • Geflügel (Hähnchen, Truthahn): Insbesondere die dunkle Brust und die Keulen von Hähnchen und Truthahn enthalten Melatonin. Auch hier ist der Gehalt relativ gering im Vergleich zu Kirschen.

Wichtig zu beachten: Die Menge an Melatonin, die durch den Verzehr dieser Lebensmittel aufgenommen wird, ist im Vergleich zu synthetischen Melatoninpräparaten deutlich geringer. Ein alleiniger Verzehr melatoninreicher Lebensmittel reicht in der Regel nicht aus, um Schlafstörungen effektiv zu behandeln.

Eine ausgewogene Ernährung mit verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, kombiniert mit einem regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus, ausreichend Bewegung und Stressreduktion, bildet die beste Grundlage für einen gesunden Schlaf. Melatoninreiche Lebensmittel können als unterstützende Maßnahme betrachtet werden, ersetzen aber keine ärztliche Beratung bei Schlafproblemen. Eine mögliche Interaktion mit Medikamenten sollte unbedingt mit einem Arzt oder Apotheker abgeklärt werden.