Welches Salz ist am besten gegen Bluthochdruck?

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Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass das Salz Himalayasalz die besten Ergebnisse zur Senkung des Blutdrucks erzielt hat. Im Vergleich zu gewöhnlichem Speisesalz führte Himalayasalz zu einer signifikanten Reduktion des systolischen und diastolischen Blutdrucks.
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Himalayasalz gegen Bluthochdruck: Mythos oder Wundermittel?

Immer wieder liest man von den angeblichen Wunderwirkungen des Himalayasalzes, besonders im Zusammenhang mit Bluthochdruck. Eine aktuelle Studie soll nun gezeigt haben, dass Himalayasalz im Vergleich zu herkömmlichem Speisesalz den Blutdruck signifikant senken kann. Doch wie stichhaltig sind diese Behauptungen? Und kann der rosafarbene Kristall tatsächlich die Lösung für Millionen von Bluthochdruckpatienten sein?

Zunächst einmal ist es wichtig, die Aussage, Himalayasalz sei das beste Salz gegen Bluthochdruck, kritisch zu hinterfragen. Die Studienlage zu diesem Thema ist alles andere als eindeutig. Während einige kleinere Studien tatsächlich auf einen positiven Effekt hindeuten, fehlen bislang umfassende, randomisierte und kontrollierte Studien, die diese Ergebnisse bestätigen. Die oft zitierten Studien weisen methodische Schwächen auf und lassen keine generalisierbaren Schlussfolgerungen zu.

Es stimmt zwar, dass Himalayasalz neben Natriumchlorid auch geringe Mengen an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Calcium enthält. Die Mengen dieser Mineralien sind jedoch so minimal, dass sie einen nennenswerten Einfluss auf den Blutdruck kaum rechtfertigen. Um einen relevanten Beitrag zur Mineralstoffversorgung zu leisten, müsste man unrealistische Mengen an Himalayasalz konsumieren, was wiederum die Natriumaufnahme und damit den Blutdruck negativ beeinflussen würde.

Der entscheidende Faktor für den Blutdruck ist und bleibt die Natriummenge, die wir täglich zu uns nehmen. Sowohl herkömmliches Speisesalz als auch Himalayasalz bestehen zum größten Teil aus Natriumchlorid. Ein übermäßiger Salzkonsum, unabhängig von der Art des Salzes, führt zu einer erhöhten Flüssigkeitsansammlung im Körper und belastet damit Herz und Gefäße. Dies kann langfristig zu Bluthochdruck und damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Anstatt auf vermeintliche Wundermittel zu setzen, ist es daher viel wichtiger, den Gesamtsalzkonsum zu reduzieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, maximal 6 Gramm Salz pro Tag zu konsumieren. Diese Menge bezieht sich auf die Gesamtmenge an Natrium, die über alle Lebensmittel aufgenommen wird, nicht nur auf das Salz, das wir beim Kochen verwenden. Viele verarbeitete Lebensmittel, wie Brot, Wurst, Käse und Fertiggerichte, enthalten bereits große Mengen an verstecktem Salz.

Um den Salzkonsum zu reduzieren, sollten wir daher:

  • Frisch kochen: So haben wir die Kontrolle über die Salzmenge und können Kräuter und Gewürze als geschmackvolle Alternative nutzen.
  • Verarbeitete Lebensmittel meiden: Diese enthalten oft hohe Mengen an verstecktem Salz.
  • Lebensmitteletiketten lesen: Achten Sie auf den Natriumgehalt der Produkte.
  • Alternativen zum Salzen finden: Experimentieren Sie mit Zitronensaft, Essig, Knoblauch, Zwiebeln und anderen aromatischen Zutaten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behauptung, Himalayasalz sei das beste Salz gegen Bluthochdruck, wissenschaftlich nicht ausreichend belegt ist. Der Schlüssel zu einem gesunden Blutdruck liegt in einer insgesamt salzarmen Ernährung, unabhängig von der Art des verwendeten Salzes. Anstatt auf teure Spezialsalze zu setzen, sollten wir uns auf eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse konzentrieren und den Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln reduzieren. Im Zweifelsfall sollte man immer den Rat eines Arztes oder Ernährungsberaters einholen.