Wer ist Marktführer bei Bier?

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Im Jahr 2020 führte Becks die Liste der beliebtesten Biermarken in Deutschland an. Fast 10% der Bevölkerung griffen innerhalb des Erhebungszeitraums zu einem Becks. Krombacher und Warsteiner folgten auf den Plätzen zwei und drei, was die Vorliebe der deutschen Biertrinker für traditionelle Brauereien widerspiegelt.

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Der deutsche Biermarkt: Ein Kampf der Giganten – Wer führt wirklich?

Die Frage nach dem Marktführer im deutschen Biersegment ist komplexer, als ein einfacher Blick auf die Verkaufszahlen suggeriert. Während einzelne Marken in bestimmten Regionen oder Konsumentengruppen dominieren, schwankt die Marktführerschaft je nach Definition und betrachtetem Zeitraum. Eine simple Aussage wie “Becks ist Marktführer” greift zu kurz und benötigt eine differenzierte Betrachtung.

Die Aussage, Becks habe im Jahr 2020 mit fast 10% Marktanteil die Spitze eingenommen, bedarf der Quellenangabe und einer genauen Definition des untersuchten Marktes. Wurden hier nur Supermarktverkäufe berücksichtigt, oder auch Gastronomieumsätze? Berücksichtigt die Statistik alle Biersorten (Pils, Weizen, alkoholfrei etc.) oder konzentriert sie sich auf spezifische Segmente? Ohne diese Informationen bleibt die Aussage vage.

Krombacher und Warsteiner als zweit- und drittplatzierte Marken verdeutlichen zwar die Beliebtheit traditioneller Brauereien, jedoch spielen auch regionale Brauereien eine nicht zu unterschätzende Rolle. Der deutsche Biermarkt zeichnet sich durch eine hohe regionale Vielfalt aus. Während in Bayern die bayerischen Brauereien dominieren, könnte ein anderes Bild in Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen entstehen. Die Aussage, die Vorliebe der deutschen Biertrinker spiegle sich in der Beliebtheit traditioneller Brauereien wider, ist somit ebenfalls eine Vereinfachung.

Eine klare Marktführerschaft lässt sich anhand verschiedener Kriterien bestimmen:

  • Absatzmenge: Hier spielen sowohl die großen Konzerne wie AB InBev (u.a. Beck’s) als auch regionale Brauereien eine wichtige Rolle. Die Daten schwanken je nach Erhebungsmethode und Zeitraum.
  • Umsatz: Der Umsatz kann von der Absatzmenge abweichen, da Premium-Biere einen höheren Preis erzielen.
  • Markenbekanntheit: Hier punkten oft die etablierten Marken, jedoch gewinnt die Markenbekanntheit zunehmend an Bedeutung im Kampf um Konsumenten.
  • Exportvolumen: Die Bedeutung des Exports für einige Brauereien beeinflusst die Gesamtmarktposition.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt keinen unangefochtenen Marktführer im deutschen Biermarkt. Die Positionierung der einzelnen Brauereien hängt stark von der gewählten Messgröße und der regionalen Betrachtung ab. Eine fundierte Aussage zur Marktführerschaft erfordert die genaue Angabe der Methodik und der Quelle der zugrundeliegenden Daten. Die genannten Zahlen für Becks, Krombacher und Warsteiner aus dem Jahr 2020 müssen durch eine verlässliche Quelle belegt werden, um ihre Aussagekraft zu gewährleisten. Der deutsche Biermarkt ist ein dynamischer Markt mit vielen Akteuren und regionalen Besonderheiten, dessen Komplexität eine einfache Antwort auf die Frage nach dem Marktführer verbietet.