Wie testet man auf Lebensmittelvergiftung?

2 Sicht

Der Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung wird durch Anamnese gestützt, insbesondere nach dem Verzehr ungewöhnlich aussehender oder riechender Speisen, etwa Pilze. Laboruntersuchungen von Blut und Stuhlproben liefern bei schwerem Verlauf konkrete Informationen zum Krankheitserreger und ermöglichen eine gezielte Therapie.

Kommentar 0 mag

Lebensmittelvergiftung: Wie erkennt man sie und was kann man tun?

Der Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung ist oft beunruhigend und erfordert schnelles Handeln. Doch wie lässt sich eine Lebensmittelvergiftung tatsächlich diagnostizieren und von anderen Magen-Darm-Erkrankungen abgrenzen?

Ein erster wichtiger Schritt ist die genaue Anamnese. Wann traten die Symptome auf? Was wurde in den letzten 24 bis 72 Stunden gegessen? Haben andere Personen, die die gleichen Lebensmittel konsumiert haben, ähnliche Beschwerden? Besonders verdächtig sind Lebensmittel, die ungewöhnlich aussahen, rochen oder geschmeckt haben, sowie der Verzehr von rohen oder unzureichend erhitzten tierischen Produkten, selbst gesammelten Pilzen oder abgelaufenen Lebensmitteln. Auch der Ort des Verzehrs (z.B. ein Imbissstand mit fragwürdiger Hygiene) kann Hinweise liefern.

Die typischen Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe. Manchmal kommen Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen hinzu. Die Schwere der Symptome variiert stark und hängt vom Erreger und der aufgenommenen Menge des kontaminierten Lebensmittels ab.

Die körperliche Untersuchung durch einen Arzt kann weitere Hinweise liefern. Anzeichen von Dehydration, wie ein niedriger Blutdruck oder eine beschleunigte Herzfrequenz, sind wichtige Indikatoren für den Schweregrad der Erkrankung.

Eine definitive Diagnose einer Lebensmittelvergiftung und die Identifizierung des verantwortlichen Erregers erfolgt durch Laboruntersuchungen. Hierbei werden Stuhl- und in schweren Fällen auch Blutproben analysiert. Die Stuhlprobe wird auf Bakterien (z.B. Salmonellen, Campylobacter), Viren (z.B. Noroviren, Rotaviren) und Parasiten untersucht. Im Blut lassen sich Entzündungsmarker bestimmen, die auf eine Infektion hinweisen. In seltenen Fällen, bei Verdacht auf Botulismus beispielsweise, werden auch Toxine im Blut oder Stuhl nachgewiesen.

Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen sind entscheidend für die Wahl der geeigneten Therapie. Während viele leichte Lebensmittelvergiftungen von selbst abklingen und lediglich eine symptomatische Behandlung mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytausgleich erfordern, können schwere Verläufe eine gezielte Therapie mit Antibiotika oder anderen Medikamenten notwendig machen.

Wichtig: Bei Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, insbesondere bei schweren Symptomen, Dehydrierung, blutigem Durchfall, hohem Fieber oder bei Risikogruppen wie Schwangeren, kleinen Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem. Selbstmedikation ist in diesen Fällen nicht ratsam. Restproben des verdächtigen Lebensmittels sollten aufbewahrt werden, um die Untersuchungen zu unterstützen. Melden Sie den Vorfall auch dem zuständigen Gesundheitsamt, um weitere Fälle zu verhindern.