Wie lange brauchen Artemia-Eier zum Schlüpfen?

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Die Aufzucht von Artemia-Nauplien zu Salinenkrebsen erfordert besonderes Augenmerk auf die Fütterung. Gerade hier treten häufig Probleme auf. Da Nauplien erst ab dem zweiten oder dritten Tag rudimentäre Mundwerkzeuge entwickeln, ist die Futtergröße entscheidend. Es muss extrem fein sein, um von den jungen Krebsen aufgenommen werden zu können.

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Das große Warten: Wie lange brauchen Artemia-Eier zum Schlüpfen? Und was danach kommt.

Die Aufzucht von Artemia, auch bekannt als Salinenkrebse, erfreut sich in der Aquaristik großer Beliebtheit. Ihre wertvolle Rolle als Lebendfutter für Jungfische und empfindliche Krebstiere ist unbestritten. Doch bevor die winzigen Nauplien ihre ersten Schwimmbewegungen vollführen, verbirgt sich ein spannendes und teilweise herausforderndes Prozedere hinter dem Schlupf der Artemia-Eier, auch Cysten genannt.

Die Schlupfzeit ist nicht starr und hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Wassertemperatur: Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg. Idealerweise sollten die Artemia-Eier bei einer Temperatur zwischen 25°C und 30°C gehalten werden. Bei niedrigeren Temperaturen verlängert sich die Inkubationszeit deutlich, bei höheren Temperaturen kann es zu einem erhöhten Verlust an Eiern oder zum Schlupf von deformierten Nauplien kommen. Unter 20°C ist mit kaum bis gar keinem Schlupf zu rechnen.

  • Salinität: Die Salzkonzentration des Wassers spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ein Salzgehalt von 25-35 ppt (parts per thousand) ist optimal. Zu niedrige oder zu hohe Salzkonzentrationen hemmen den Schlupfprozess. Eine genaue Messung mit einem Refraktometer ist empfehlenswert.

  • Sauerstoffgehalt: Ausreichend Sauerstoff ist lebensnotwendig für den Embryo. Eine gute Belüftung des Brutschranks ist daher unerlässlich. Stagnation und Sauerstoffmangel führen zum Absterben der Eier.

  • Licht: Während einige Quellen behaupten, dass Licht den Schlupfprozess beschleunigt, ist dies umstritten. Ein dunkler Brutbehälter kann die Entwicklung positiv beeinflussen, da so Algenwachstum, welches die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen kann, reduziert wird.

Die Schlupfzeit selbst beträgt in der Regel zwischen 12 und 24 Stunden bei optimalen Bedingungen. Manche Eier schlüpfen schneller, andere benötigen etwas länger. Ein vollständiger Schlupf aller Eier ist selten, ein Prozentsatz von 80-90% gilt als guter Wert. Nach 48 Stunden sollten die meisten Eier geschlüpft sein. Verbleibt ein signifikanter Anteil an ungeschlüpften Eiern, sollten die Bedingungen nochmals überprüft werden.

Nach dem Schlupf – die Herausforderung der Fütterung:

Wie im Eingangstext erwähnt, beginnt hier der nächste wichtige Schritt. Die frisch geschlüpften Nauplien sind winzig und benötigen extrem feines Futter. Spezielle Artemia-Futtersorten, die auf die Bedürfnisse der Nauplien abgestimmt sind, sind im Handel erhältlich. In den ersten Tagen ist die Nahrungsaufnahme noch nicht effizient. Eine Überbesiedlung des Brutbehälters sollte vermieden werden, da dies die Sauerstoffversorgung und die Futterverfügbarkeit negativ beeinflusst. Erst ab dem zweiten oder dritten Tag entwickeln die Nauplien voll funktionsfähige Mundwerkzeuge.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Aufzucht von Artemia ist ein spannendes Unterfangen, das Geduld, Genauigkeit und die richtige Kenntnis der notwendigen Parameter erfordert. Die Einhaltung der optimalen Bedingungen sorgt für einen erfolgreichen Schlupf und die Grundlage für gesunde und kräftige Nauplien. Die Dauer des Schlupfs hängt stark von diesen ab, doch mit 12-24 Stunden bei optimalen Bedingungen kann man rechnen. Die darauffolgende Fütterung ist jedoch ebenso wichtig und erfordert ein besonderes Augenmerk auf die Feinheit des Futters.