Wie lange ist der Führerschein weg bei 2,5 Promille?

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Ein Führerscheinentzug nach Alkohol am Steuer kann je nach Schwere des Vergehens unterschiedlich lange dauern. Bei 2,5 Promille droht eine mehrmonatige Sperre, wobei die Dauer vom Einzelfall abhängt und bis zu 18 Monaten reichen kann.
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Führerscheinentzug bei 2,5 Promille: Mehr als nur ein paar Monate

Eine Blutalkoholkonzentration (BAK) von 2,5 Promille am Steuer ist ein gravierender Verstoß gegen das Straßenverkehrsgesetz und hat schwerwiegende Konsequenzen. Die Frage, wie lange der Führerschein bei diesem Wert entzogen wird, lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine mehrmonatige Sperre ist zwar wahrscheinlich, die genaue Dauer hängt jedoch von einer Vielzahl an Faktoren ab und kann deutlich über die übliche Annahme hinausgehen. Von einer einfachen “mehrmonatigen Sperre” zu sprechen, greift zu kurz und vermittelt ein falsches Bild der möglichen Sanktionen.

Faktoren, die die Dauer des Führerscheinentzugs beeinflussen:

  • Vorstrafen: Bestehen bereits Eintragungen im Fahreignungsregister (FAER), wie z.B. Punkte oder frühere Alkoholdelikte, wird die Strafe deutlich verschärft. Ein erneuter Verstoß mit einer BAK von 2,5 Promille führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer deutlich längeren Sperre, möglicherweise sogar zur dauerhaften Entziehung der Fahrerlaubnis.

  • Fahreignungsseminar: Die Anordnung eines Fahreignungsseminars ist bei einer solch hohen BAK nahezu obligatorisch. Die erfolgreiche Teilnahme kann zwar strafmildernd wirken, verkürzt aber nicht automatisch die Dauer des Entzugs.

  • Fahrtüchtigkeit: Wurden durch die Fahrt unter Alkoholeinfluss Unfälle verursacht oder andere Personen gefährdet, erhöht sich die Strafe erheblich. Die Dauer des Entzugs orientiert sich dann am Ausmaß des Schadens und der Gefährdung.

  • gerichtliche Entscheidung: Das Gericht entscheidet letztendlich über die Länge des Führerscheinentzugs. Die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung legen ihre Anträge vor, doch die letztliche Entscheidung liegt beim Richter. Dieser berücksichtigt alle oben genannten Faktoren und kann auch Faktoren wie Reue, die persönliche Situation des Betroffenen und die Einhaltung der Auflagen während des Verfahrens in seine Entscheidung einbeziehen.

Mögliche Konsequenzen:

Bei einer BAK von 2,5 Promille ist mit einer erheblichen Geldstrafe, Punkten im Fahreignungsregister und einem Fahrverbot von mindestens mehreren Monaten zu rechnen. Die Dauer des Fahrverbots kann, wie bereits erwähnt, bis zu 18 Monaten oder sogar länger betragen. In besonders schwerwiegenden Fällen kann die Fahrerlaubnis sogar dauerhaft entzogen werden. Zusätzlich drohen Fahrverbote im Ausland und erhebliche Auswirkungen auf die berufliche Laufbahn, insbesondere in Berufen, die die Fahrerlaubnis voraussetzen.

Fazit:

Eine BAK von 2,5 Promille ist keine Bagatelle. Die Annahme einer “mehrmonatigen Sperre” ist zu ungenau und kann zu falschen Erwartungen führen. Die Dauer des Führerscheinentzugs kann je nach individuellen Umständen deutlich länger ausfallen und bis zu 18 Monaten oder sogar darüber hinausgehen. Eine frühzeitige und professionelle juristische Beratung ist dringend ratsam, um die bestmöglichen Konsequenzen zu erzielen und die Rechte des Betroffenen zu wahren. Die einzige sichere Aussage ist: Alkohol am Steuer ist unverantwortlich und hat gravierende Folgen.