Welche 7 Meere gibt es?

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Die antike Vorstellung der „Sieben Weltmeere ist keine exakte geografische Einteilung, sondern ein poetisches Konzept. Es umfasst bekannte Wasserflächen, mal die großen Ozeane, mal angrenzende Nebenmeere, je nach historischem Kontext und Überlieferung unterschiedlich zusammengesetzt. Die Definition bleibt daher flexibel und interpretationsbedürftig.
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Die Sieben Weltmeere: Ein Mythos in stürmischer See

Die Vorstellung der „Sieben Weltmeere“ fasziniert seit Jahrhunderten. Doch wer genau hinschaut, entdeckt schnell: Es handelt sich nicht um eine wissenschaftlich präzise Definition, sondern um ein poetisches Konzept, das sich im Laufe der Geschichte mehrfach gewandelt hat. Die Zusammensetzung der „Sieben Weltmeere“ variiert je nach Quelle und historischem Kontext erheblich. Eine definitive Liste existiert nicht.

Die antike Vorstellung basierte auf dem damaligen Kenntnisstand der Welt. Die Meere waren nicht als zusammenhängende Ozeane, sondern als einzelne, mehr oder weniger abgegrenzte Wasserflächen wahrgenommen. Die „Entdeckung“ neuer Wasserstraßen und Kontinente führte zu Veränderungen der jeweiligen Zusammenstellung.

Im antiken Griechenland, wo der Begriff vermutlich seinen Ursprung hat, konnte die Zusammensetzung je nach Autor variieren. Häufig tauchten das Mittelmeer, das Schwarze Meer, das Rote Meer, der Persische Golf und Teile des Indischen Ozeans auf. Die genaue Abgrenzung blieb jedoch unklar und schwankte.

Im Laufe der Geschichte, besonders mit der europäischen Kolonialisierung und der damit verbundenen intensiven Erforschung der Weltmeere, veränderte sich das Verständnis der „Sieben Weltmeere“ erneut. Heute finden sich zahlreiche, zum Teil stark voneinander abweichende Zusammenstellungen:

Einige gängige, aber nicht einheitlich festgelegte Versionen beinhalten (je nach Interpretation):

  • Der Atlantische Ozean: Der größte Ozean der Erde, der Afrika, Europa und Amerika trennt.
  • Der Pazifische Ozean: Der größte und tiefste Ozean, der die größte Wasserfläche bedeckt.
  • Der Indische Ozean: Zwischen Afrika, Asien und Australien gelegen.
  • Das Arktische Meer: Das eisbedeckte Meer um den Nordpol.
  • Das Mittelmeer: Ein Binnenmeer zwischen Europa, Afrika und Asien.
  • Das Karibische Meer: Ein Teil des Atlantischen Ozeans, bekannt für seine Inseln und Korallenriffe.
  • Das Südliche Eismeer (Antarktischer Ozean): Um den Südpol liegendes, eisbedecktes Meer. Häufig wird dieses als siebtes Meer genannt, manchmal wird es aber auch durch andere Meere ersetzt.

Der Mythos vs. die Realität:

Die „Sieben Weltmeere“ sind ein kulturelles Erbe, ein poetisches Bild für die Weite und die Unergründlichkeit der Ozeane. Wissenschaftlich betrachtet ist die Bezeichnung ungenau und irreführend. Die Ozeane sind ein zusammenhängendes System, geographisch sauber voneinander abgetrennt zu werden, ist letztlich eine willkürliche Festlegung. Die „Sieben Weltmeere“ bleiben daher ein faszinierendes Beispiel dafür, wie kulturelle Vorstellungen die wissenschaftliche Realität bereichern und formen können – auch wenn sie gleichzeitig die Grenzen der wissenschaftlichen Genauigkeit aufzeigen. Die Schönheit des Mythos liegt letztendlich genau in dieser Vieldeutigkeit und der individuellen Interpretation.