Kann man eine aktinische Keratose selbst behandeln?

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Aktinische Keratosen heilen zwar manchmal spontan ab, sollten aber aufgrund des Risikos einer Entartung zu Plattenepithelkarzinomen immer ärztlich behandelt werden. Verschiedene Therapien stehen zur Verfügung, um die Krebsvorstufe effektiv zu entfernen.

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Aktinische Keratose: Selbstbehandlung – ein gefährliches Spiel mit dem Feuer?

Aktinische Keratosen (AK), auch Sonnenkeratosen genannt, sind vor allem bei Menschen mit heller Haut und starker Sonnenexposition häufige, raue, schuppige Hautveränderungen. Sie entstehen durch chronische Schädigung der Haut durch UV-Strahlung und gelten als Krebsvorstufe. Während einige AK tatsächlich von selbst abheilen können, ist eine Selbstbehandlung ausdrücklich abzuraten. Das Risiko einer malignen Entartung zu einem Plattenepithelkarzinom ist zu hoch, um es auf die Chance einer spontanen Regression zu setzen.

Die Aussage, dass AK manchmal spontan verschwinden, ist zwar richtig, aber irreführend. Dieser „Spontanheilung“ geht oft ein langsames Abflachen und eine Reduktion der Schuppung voraus. Allerdings bietet dies keine Garantie, dass die Zellveränderung vollständig rückgängig gemacht wurde und sich nicht doch zu einem Hautkrebs entwickeln könnte. Die sichtbaren Veränderungen sind nur die Spitze des Eisbergs; die tieferliegenden Hautschichten können bereits irreversibel geschädigt sein.

Warum Selbstbehandlung gefährlich ist:

  • Fehldiagnose: Ähnliche Hautveränderungen können auch andere Ursachen haben. Eine Selbstbehandlung ohne ärztliche Diagnose birgt die Gefahr, eine ernsthafte Erkrankung zu übersehen oder falsch zu behandeln.
  • Unwirksame Behandlung: Hausmittel, die im Internet angepriesen werden, wie z.B. bestimmte Öle oder Cremes, sind nicht wissenschaftlich belegt und oft wirkungslos gegen AK. Sie können die Erkrankung sogar verschlimmern oder die Diagnose erschweren.
  • Verzögerung der professionellen Behandlung: Der Versuch einer Selbstbehandlung kann wertvolle Zeit kosten, während sich die AK weiterentwickelt und das Risiko einer Entartung steigt. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie und eine Minimierung der Risiken.

Professionelle Behandlungsmethoden:

Ein Dermatologe kann die AK diagnostizieren und die geeignete Therapie empfehlen. Hierzu gehören unter anderem:

  • Kryotherapie: Vereisung der betroffenen Hautstellen mit flüssigem Stickstoff.
  • Kürettage: Ausschabung der AK mit anschließendem Ausbrennen (Elektrokaustik).
  • Photodynamische Therapie (PDT): Anwendung einer lichtempfindlichen Substanz, gefolgt von Bestrahlung mit rotem Licht.
  • Lasertherapie: Entfernung der AK mit einem Laser.
  • Topische Therapien: Anwendung von Cremes oder Gelen mit Wirkstoffen wie Imiquimod oder 5-Fluorouracil.

Fazit:

Eine aktinische Keratose sollte immer von einem Arzt behandelt werden. Selbstbehandlung ist riskant und kann schwerwiegende Folgen haben. Die frühzeitige Diagnose und professionelle Therapie sind entscheidend, um das Risiko einer malignen Entartung zu minimieren und die Hautgesundheit zu erhalten. Bei Verdacht auf eine AK sollten Sie umgehend einen Hautarzt aufsuchen. Vorsorgeuntersuchungen und konsequenter Sonnenschutz sind wichtige Maßnahmen zur Prävention.