Kann man hinter Fenstern braun werden?

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Fensterglas filtert zwar UVB-Strahlung, die für die Bräunung hauptverantwortlich ist, weitgehend heraus. Dennoch kann es zu einem gewissen Grad zu Hautschädigungen kommen, da UVA-Strahlung teilweise hindurchdringt und langfristig die Hautalterung beschleunigen kann.

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Mythos Sonnenbräune hinter Glas: Was wirklich passiert, wenn die Sonne durchs Fenster scheint

Die Vorstellung, sich gemütlich hinter dem Fenster in der Sonne zu entspannen und dabei eine gesunde Bräune zu entwickeln, ist verlockend. Doch entspricht das wirklich der Realität? Kurz gesagt: Eher nicht, aber die Wahrheit ist etwas komplexer.

Die Rolle der UV-Strahlung:

Die Sonne sendet verschiedene Arten von ultravioletter (UV) Strahlung aus, die unsere Haut beeinflussen. Die wichtigsten sind:

  • UVB-Strahlung: Diese ist der Hauptverursacher von Sonnenbrand und trägt maßgeblich zur Bräunung bei, da sie die Melaninproduktion anregt.
  • UVA-Strahlung: Diese dringt tiefer in die Haut ein und spielt eine größere Rolle bei der Hautalterung, der Bildung von Falten und der Entwicklung von Hautkrebs. UVA-Strahlung kann auch zur Bräunung beitragen, allerdings auf eine andere Weise als UVB-Strahlung.

Fensterglas als UV-Filter:

Normales Fensterglas ist ein effektiver Filter für UVB-Strahlung. Es blockiert den Großteil dieser kurzwelligen Strahlung, die für den Sonnenbrand verantwortlich ist. Das bedeutet, dass Sie hinter dem Fensterglas in der Regel keinen klassischen Sonnenbrand bekommen werden.

Die tückische UVA-Strahlung:

Hier liegt das Problem: Fensterglas blockiert UVA-Strahlung nicht vollständig. Ein Teil dieser langwelligen Strahlung kann hindurchdringen und die Haut erreichen. UVA-Strahlung dringt tiefer in die Haut ein als UVB-Strahlung und schädigt dort die Kollagen- und Elastinfasern. Diese Schädigung führt langfristig zu:

  • Vorzeitiger Hautalterung: Falten, Pigmentflecken und ein Elastizitätsverlust der Haut sind die Folge.
  • Erhöhtem Hautkrebsrisiko: Obwohl UVA-Strahlung weniger stark bräunt, kann sie dennoch das Risiko für Hautkrebs erhöhen, insbesondere wenn man sich regelmäßig und über lange Zeiträume hinweg der Strahlung aussetzt.

Bräunen hinter Glas: Ja, aber anders:

Die Bräunung, die man hinter Glas erzielen kann, unterscheidet sich von einer “echten” Sonnenbräune. Sie ist meist schwächer und hält nicht so lange an. Der Grund dafür ist, dass die UVA-Strahlung hauptsächlich das bereits vorhandene Melanin in der Haut oxidiert, was zu einer sofortigen, aber weniger dauerhaften Bräune führt. UVB-Strahlung, die für die Neubildung von Melanin verantwortlich ist, wird ja größtenteils blockiert.

Fazit:

Sich hinter dem Fenster in der Sonne zu “bräunen” ist keine gute Idee. Obwohl das Fensterglas vor Sonnenbrand schützt, lässt es schädliche UVA-Strahlung durch, die die Hautalterung beschleunigen und das Hautkrebsrisiko erhöhen kann. Wenn Sie Ihre Haut schützen möchten, sollten Sie auch hinter Glas Sonnenschutzmittel verwenden, insbesondere wenn Sie sich über längere Zeit der Sonneneinstrahlung aussetzen.

Zusätzliche Tipps:

  • Sonnenschutz auch im Auto: Auch Autoscheiben bieten keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlung. Besonders Fahrer, die regelmäßig längere Strecken zurücklegen, sollten ihre Haut mit Sonnenschutzmittel schützen.
  • Spezielle UV-Schutzfolien: Für Fenster, die häufig der Sonne ausgesetzt sind, gibt es spezielle UV-Schutzfolien, die einen höheren Schutz vor UVA-Strahlung bieten.
  • Die beste Bräune ist keine Bräune: Eine gesunde Bräune gibt es nicht. Die beste Art, die Haut zu schützen, ist, übermäßige Sonneneinstrahlung zu vermeiden und regelmäßig Sonnenschutzmittel zu verwenden.

Denken Sie daran: Ihre Haut wird es Ihnen danken!