Kann man Muttermale selbst entfernen?

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Eigenständige Muttermalentfernung birgt erhebliche Gefahren. Eine unsachgemäße Behandlung kann zu Infektionen, Narbenbildung und, im schlimmsten Fall, zur Verschleppung eines Melanoms führen. Professionelle ärztliche Untersuchung und Behandlung sind unerlässlich.

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Finger weg vom Muttermal: Warum Selbstbehandlung gefährlich ist

Die Versuchung ist groß: Ein unschönes Muttermal im Gesicht, am Hals oder an einer anderen sichtbaren Stelle stört und soll weg. Doch Vorsicht: Die eigenständige Entfernung von Muttermalen ist absolut abzuraten und birgt erhebliche gesundheitliche Risiken. Was im Internet als einfacher Trick angepriesen wird, kann schwerwiegende Folgen haben.

Der wichtigste Grund gegen die Selbstbehandlung ist die Gefahr eines unerkannten Melanoms, des gefährlichsten Hautkrebses. Nur ein Hautarzt kann durch eine dermatoskopische Untersuchung feststellen, ob ein Muttermal gutartig oder bösartig ist. Wer selbst Hand anlegt, riskiert, ein Melanom zu verletzen und die Krebszellen im Körper zu verteilen. Dies kann die Prognose deutlich verschlechtern und lebensbedrohlich werden.

Auch bei gutartigen Muttermalen ist die Selbstentfernung riskant. Hygienemängel können zu Infektionen führen, die schmerzhaft und langwierig sein können. Unsachgemäße Methoden, wie das Abschneiden oder Abbrennen mit Hausmitteln, hinterlassen oft unschöne Narben, die größer und auffälliger sind als das ursprüngliche Muttermal. Die Gefahr von Blutungen und Keloidbildung (wulstige Narben) ist ebenfalls erhöht.

Im Internet kursieren diverse Tipps zur Muttermalentfernung mit Hausmitteln wie Apfelessig, Knoblauch oder Teebaumöl. Diese Methoden sind nicht nur unwirksam, sondern können die Haut zusätzlich reizen und Allergien auslösen. Sie verzögern zudem die notwendige ärztliche Untersuchung und Behandlung.

Statt auf fragwürdige Hausmittel zurückzugreifen, sollte man bei Veränderungen eines Muttermals oder bei neu auftretenden Muttermalen immer einen Hautarzt aufsuchen. Der Arzt kann das Muttermal untersuchen und gegebenenfalls professionell entfernen. Die Entfernung erfolgt in der Regel durch eine kleine chirurgische Exzision oder mittels Laser. Diese Methoden sind sicher und minimieren das Risiko von Komplikationen. Das entfernte Gewebe wird anschließend histologisch untersucht, um die Gut- oder Bösartigkeit endgültig zu klären.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Risiken der Selbstentfernung von Muttermalen überwiegen bei Weitem die potenziellen Vorteile. Gesundheit geht vor Schönheit – im Zweifel immer den Hautarzt konsultieren!