Was passiert bei zu viel Shampoo?

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Übermäßiges Shampoonieren beschwert das Haar, es wirkt fettig und glanzlos. Der Schaum bildet sich nur unzureichend, die Reinigungskraft lässt nach. Ein Wechsel zu einem Tiefenreinigungsshampoo kann Abhilfe schaffen und die natürliche Haarstruktur wiederherstellen. Regelmäßigkeit ist hierbei der Schlüssel.

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Zu viel Shampoo – Weniger ist mehr für gesundes Haar

Der Griff zum Shampoo gehört für die meisten zur täglichen Routine. Doch was passiert, wenn wir zu viel des Guten tun? Die weit verbreitete Annahme, mehr Shampoo bedeute gründlichere Reinigung, ist ein Trugschluss. Übermäßiges Shampoonieren, sowohl in Bezug auf die Menge als auch die Häufigkeit, kann dem Haar mehr schaden als nutzen und zu verschiedenen Problemen führen.

Der offensichtlichste Effekt ist das Auslaugen des natürlichen Haarschutzfilms. Dieser Film, bestehend aus Sebum (Talg) und keratinisierten Hautschüppchen, schützt das Haar vor Austrocknung, schädlichen Umwelteinflüssen und mechanischer Belastung. Zu viel Shampoo entfernt diesen Film zu gründlich, was zu sprödem, trockenem und brüchigem Haar führt. Die Folge: Das Haar wirkt stumpf, glanzlos und fühlt sich rau an. Ein Teufelskreis beginnt, da das Haar versucht, den verlorenen Schutzfilm durch vermehrte Talgproduktion zu kompensieren, was paradoxeweise zu einem fettigen Ansatz führen kann.

Weiterhin kann zu viel Shampoo die Kopfhaut reizen. Aggressiven Tensiden, die in vielen Shampoos enthalten sind, werden durch übermäßige Anwendung die natürliche Barrierefunktion der Kopfhaut angegriffen. Dies kann zu Juckreiz, Rötungen, Schuppenbildung und in schweren Fällen sogar zu Kontaktdermatitis führen.

Auch die Haarstruktur leidet unter übermäßigem Shampoonieren. Das Haar verliert an Elastizität und kann leichter brechen. Das Volumen nimmt ab, da das Haar durch die Austrocknung an Gewicht verliert und zusammenfällt. Das Styling wird erschwert, da das Haar weniger griffig ist.

Was tun bei übermäßigem Shampoonieren?

Ein Wechsel zu einem milden Shampoo, idealerweise einem sulfatfreien Produkt, ist der erste Schritt. Sulfate sind starke Tenside, die zwar effektiv reinigen, aber auch den natürlichen Haarschutzfilm stark angreifen. Sulfatfreie Shampoos reinigen sanfter und schonender.

Zusätzlich sollte die Häufigkeit des Waschens reduziert werden. Anstelle des täglichen Waschens empfiehlt sich ein Rhythmus von 2-3 Tagen, je nach Haartyp und Kopfhautbeschaffenheit. Bei sehr feinem oder fettigem Haar kann eine tägliche Wäsche notwendig sein, sollte aber mit einem besonders milden Shampoo erfolgen.

Eine kurzzeitige Umstellung auf ein klärendes oder Tiefenreinigungsshampoo kann helfen, Produktreste und überschüssiges Sebum zu entfernen, um die natürliche Balance der Kopfhaut wiederherzustellen. Allerdings sollte dieses Shampoo nicht regelmäßig verwendet werden, um das Haar nicht weiter zu strapazieren.

Nach dem Waschen sollte das Haar mit einer reichhaltigen Spülung oder Kur gepflegt werden, um die Feuchtigkeit wieder aufzufüllen und das Haar zu stärken. Eine regelmäßige Haarkur, idealerweise einmal pro Woche, hilft, die Schäden durch übermäßiges Shampoonieren zu reparieren und das Haar gesund und glänzend zu halten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Bei der Haarwäsche gilt die Devise “Weniger ist mehr”. Eine bewusste Auswahl des Shampoos und eine angepasste Waschfrequenz sind entscheidend für gesundes, glänzendes und kräftiges Haar. Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Kopfhaut und Ihres Haares – nur so erzielen Sie optimale Ergebnisse.