Was passiert, wenn man im Flugzeug keinen Flugmodus anmacht?

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Der vermeintlich harmlose Griff zum Smartphone im Flugzeug kann schnell zu einem teuren Vergnügen werden. Wer im Flugmodus spart, riskiert hohe Roaminggebühren, denn die Verbindung zum Funkmast am Boden bleibt aktiv und jede gesendete Nachricht oder jedes Foto kostet extra.
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Das Smartphone im Flugzeug: Flugmodus – Fluch oder Segen?

Der Borddurchsage lauscht man meist nur halbherzig zu. “Bitte schalten Sie Ihre elektronischen Geräte in den Flugmodus.” Ein Aufruf, den viele Reisende, getrieben von der Gewohnheit, permanent online zu sein, leichthin ignorieren. Doch der vermeintlich harmlose Griff zum Smartphone während des Fluges kann schnell zu einem teuren Erlebnis führen – und das weit über die Kosten für ein überteuertes Bordgetränk hinaus.

Die gängige Annahme, dass die Geräte einfach “ausgeschaltet” werden müssen, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Der Flugmodus (auch Flugzeugmodus oder Offline-Modus genannt) ist nicht einfach nur ein “Ausschalter”. Er deaktiviert zwar die Funkverbindungen, die für die Datenübertragung (WLAN, Mobilfunk) verantwortlich sind, lässt aber viele andere Funktionen wie beispielsweise die Nutzung von Spielen, E-Books oder Musikplayern weiterhin zu. Der entscheidende Unterschied liegt darin, die Verbindung zu Mobilfunkmasten am Boden zu unterbrechen.

Wer den Flugmodus ignoriert und sein Smartphone im regulären Betriebsmodus lässt, riskiert hohe Roaminggebühren. Denn das Gerät sucht permanent nach einem Signal und verbindet sich möglicherweise mit einem Funkmast am Boden, sobald dies möglich ist. Jede gesendete SMS, jedes empfangene E-Mail, jedes hochgeladene Foto oder jede kurze WhatsApp-Nachricht löst dabei Kosten aus. Diese Kosten können je nach Anbieter und Tarif astronomische Ausmaße annehmen. Man spricht hier von Roaminggebühren im Ausland, die deutlich über den Inlandstarifen liegen – oft um ein Vielfaches. Eine kurze Nachricht kann so schnell zu einer Rechnung von mehreren hundert Euro führen.

Die Höhe der Kosten hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Aufenthaltsort des Flugzeugs (die Gebühren variieren je nach Land), dem genutzten Mobilfunkanbieter und dem individuellen Tarifvertrag. Selbst das unbewusste, automatische Synchronisieren von Apps oder der Empfang von Push-Benachrichtigungen kann zu beträchtlichen Kosten führen.

Die Konsequenzen eines übersehenen Flugmodus reichen also weit über einen unerwünschten Datenverbrauch hinaus. Die Überraschung über die nachträgliche Rechnung kann den eigentlich entspannten Urlaub erheblich trüben. Es ist daher dringend ratsam, den Anweisungen der Fluggesellschaft Folge zu leisten und die elektronischen Geräte konsequent in den Flugmodus zu versetzen. Das wenige Minuten dauernde Ausschalten der Mobilfunkverbindung kann hunderte Euro sparen und für einen ruhigeren Flug sorgen. Alternativ bietet es sich an, das Gerät komplett auszuschalten oder, falls dies nicht möglich ist, den Flugmodus zu aktivieren und die mobile Datenverbindung separat zu deaktivieren.

Kurz gesagt: Der Flugmodus ist nicht nur eine Empfehlung, sondern ein wichtiger Schutz vor unerwarteten und hohen Kosten. Ein paar Minuten Vorsicht können viel Ärger und Geld sparen.