Ist eine Nasendusche sinnvoll?

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Die Nasendusche bietet zwar kurzfristige Linderung bei akuten Nasennebenhöhleninfekten, eine dauerhafte Anwendung ist jedoch nicht empfehlenswert. Laut der Deutschen Lungenstiftung kann dies langfristig mehr Schaden als Nutzen anrichten.

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Ist eine Nasendusche sinnvoll? Die Wahrheit hinter dem Hype

Nasenduschen liegen im Trend. Verstopfte Nase? Allergieschnupfen? Schnell die Nase mit Salzwasser spülen und durchatmen! Doch so einfach ist es nicht. Während eine Nasendusche kurzfristig Linderung verschaffen kann, ist ihre langfristige Anwendung umstritten und birgt potenzielle Risiken. Lohnt sich der Hype also wirklich?

Die kurzfristige Anwendung einer Nasendusche mit isotonischer Kochsalzlösung kann bei akuten Beschwerden wie einer verstopften Nase durch Erkältung oder Allergieschnupfen durchaus hilfreich sein. Sie spült Schleim, Pollen und andere Reizstoffe aus der Nase und befreit so die Atemwege. Auch nach Nasenoperationen kann eine Nasendusche zur Reinigung und Unterstützung der Wundheilung eingesetzt werden. Die Deutsche Lungenstiftung rät jedoch von einer dauerhaften Anwendung ab.

Warum ist die langfristige Nutzung problematisch? Eine zu häufige Spülung kann die natürliche Schutzschicht der Nasenschleimhaut angreifen und sie anfälliger für Infektionen machen. Die Nasenschleimhaut erfüllt wichtige Funktionen, wie das Filtern von Krankheitserregern und das Regulieren der Luftfeuchtigkeit. Wird diese natürliche Barriere gestört, können Viren und Bakterien leichter eindringen. Auch ein Austrocknen der Nasenschleimhaut ist möglich, was zu unangenehmen Krustenbildung und weiteren Beschwerden führen kann.

Ein weiteres Risiko besteht in der Verwendung von Leitungswasser. Dieses kann, trotz strenger Kontrollen, Keime enthalten, die über die Nasendusche in die Nebenhöhlen gelangen und dort Infektionen auslösen können. Besonders gefährlich ist dies für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Verwendung von speziell aufbereitetem Wasser oder sterilem Wasser aus Ampullen ist daher unerlässlich.

Die richtige Anwendung der Nasendusche ist ebenfalls entscheidend. Ein zu hoher Druck beim Spülen kann das Salzwasser in die Nebenhöhlen drücken und dort Entzündungen verursachen. Auch die Hygiene des Geräts spielt eine wichtige Rolle. Eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion verhindert die Vermehrung von Keimen.

Fazit: Die Nasendusche kann bei akuten Beschwerden eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung sein. Von einer dauerhaften Anwendung ist jedoch abzuraten. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie eine Nasendusche verwenden, um die richtige Anwendung und mögliche Risiken zu besprechen. Alternativen zur Nasendusche, wie Inhalieren mit Kochsalzlösung oder die Anwendung von abschwellenden Nasensprays, sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden. Die Gesundheit Ihrer Nasenschleimhaut sollte immer an erster Stelle stehen!