Kann man eine Waschmaschine überfüllen?

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Das Überladen einer Waschmaschine kann die Maschine beschädigen, auch wenn es nicht sofort passiert. Ständige Überlastung kann den Motor und die Stoßdämpfer belasten, was zu einem Ausfall führen könnte.

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Waschmaschine überfüllt? Die unterschätzte Gefahr der Überladung

Viele von uns kennen das: Die Wäscheberge türmen sich, der Korb quillt über und die Versuchung ist groß, die Waschmaschine bis zum letzten Zipfel vollzustopfen. Doch ist das wirklich ungefährlich? Die kurze Antwort lautet: Nein, eine überfüllte Waschmaschine kann erheblichen Schaden anrichten – und das oft unbemerkt, über einen längeren Zeitraum.

Der scheinbar harmlose Akt des Überladens birgt mehrere Risiken. Es geht dabei nicht nur um ein paar zusätzliche Socken, sondern um eine systematische Überlastung wichtiger Komponenten. Die Aussage, dass “ein bisschen mehr ja nicht schaden kann”, trifft hier leider nicht zu.

Die Folgen der Überladung:

  • Schlechtere Waschleistung: Zu viel Wäsche verhindert ein ausreichendes Wasser- und Waschmittel-Durchmischen. Die Wäsche wird nicht optimal gereinigt und kann fleckig oder schlecht ausgespült bleiben. Der Waschvorgang dauert womöglich länger und der Energieverbrauch steigt.

  • Mechanische Belastung: Ein überfüllter Trommel behindert die freie Rotation. Der Motor muss deutlich mehr Kraft aufwenden, um die Wäsche zu bewegen. Dies führt zu erhöhter Reibung und Abnutzung. Insbesondere der Motor und die Stoßdämpfer, die die Vibrationen abfedern, werden übermässig belastet und können langfristig Schaden nehmen. Ein frühzeitiger Ausfall der Maschine ist die Folge.

  • Ungleichgewicht und Vibrationen: Eine ungleichmässig verteilte Wäschemenge in der Trommel führt zu starken Vibrationen und lauten Geräuschen während des Waschgangs. Im schlimmsten Fall kann die Maschine aus dem Gleichgewicht geraten und sich während des Schleuderns bewegen, was zu Beschädigungen der Maschine selbst und des umliegenden Bodens führen kann. Auch die Gefahr eines Wasserauslaufs ist nicht ausgeschlossen.

  • Verkürzte Lebensdauer: Die ständige Überlastung verkürzt die Lebensdauer der Waschmaschine deutlich. Die Reparaturkosten können die Anschaffung einer neuen Maschine übersteigen.

Wie viel Wäsche ist zu viel?

Der Hersteller gibt in der Regel eine maximale Füllmenge an, entweder in Kilogramm oder anhand einer Markierung im Inneren der Trommel. Diese Angaben sollten unbedingt beachtet werden. Eine Faustregel besagt: Die Wäsche sollte sich noch locker in der Trommel bewegen können, ohne sich zu verklumpen oder die Trommel zu blockieren. Wenn Sie die Trommel schließen und noch ohne Kraftaufwand Ihre Hand bequem zwischen der Trommelwand und der Wäsche hindurchführen können, ist die Füllmenge in Ordnung.

Fazit:

Die Versuchung, die Waschmaschine zu überfüllen, ist verständlich. Doch der vermeintliche Zeit- und Arbeitsgewinn wird durch die potenziellen Schäden und die höheren langfristigen Kosten mehr als aufgehoben. Achten Sie auf die Herstellerangaben und beladen Sie Ihre Waschmaschine verantwortungsbewusst, um ihre Lebensdauer und Ihre Zufriedenheit zu gewährleisten. Eine etwas kleinere, aber sauber gewaschene Wäsche ist immer besser als eine überfüllte und nur unzureichend gereinigte Wäscheladung mit der Gefahr einer defekten Maschine.