Kann man mit Salz den Abfluss reinigen?

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Salz ist ein wirksames Hausmittel, um unangenehme Gerüche aus Abflüssen zu entfernen. Gib eine Handvoll Salz in den Abfluss und lass es mindestens 30 Minuten oder über Nacht einwirken. Spüle anschließend mit kaltem Wasser nach, um das Salz und die Gerüche zu entfernen. Salz hilft, Gerüche zu absorbieren und zu neutralisieren und sorgt so für einen frischeren Abfluss.

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Salz im Abfluss: Wundermittel oder Mythos? Eine differenzierte Betrachtung

Salz ist ein vielseitiger Haushaltshelfer und findet seinen Weg in so manche Hausmittel-Sammlung. Die Behauptung, es könne Abflüsse reinigen, ist weit verbreitet, doch die Realität ist differenzierter als ein simpler „ja“ oder „nein“ zulässt. Während Salz bei bestimmten Problemen helfen kann, ist es kein Allheilmittel für verstopfte Abläufe oder hartnäckige Verunreinigungen.

Wo Salz tatsächlich hilft:

  • Geruchsneutralisierung: Der größte Vorteil von Salz im Abfluss liegt in seiner Fähigkeit, unangenehme Gerüche zu neutralisieren. Der leicht hygroskopische Charakter des Salzes – es bindet Feuchtigkeit – hilft, feuchte organische Ablagerungen zu trocknen, die die Hauptursache für üble Gerüche sind. Eine Handvoll grobes Speisesalz, über Nacht im Abfluss einwirken lassen und anschließend gründlich mit kaltem Wasser ausspülen, kann tatsächlich für frischen Atem im Badezimmer sorgen. Wichtig ist hier jedoch die Ursache des Geruchs zu bedenken. Wenn dieser auf eine ernsthafte Verstopfung zurückzuführen ist, wird Salz allein nicht ausreichen.

  • Vorbeugung (in Maßen): Regelmäßiges, sparsames Einbringen von Salz in den Abfluss kann dazu beitragen, die Bildung von Biofilmen zu verlangsamen. Diese dünnen Schichten aus Bakterien und anderen Mikroorganismen tragen maßgeblich zu Verstopfungen und Geruchsbildung bei. Doch Vorsicht: Zu viel Salz kann langfristig die Abflussrohre beschädigen.

Wo Salz versagt:

  • Verstopfungen: Salz löst keine Verstopfungen aus Haaren, Seifenresten oder anderen festen Ablagerungen. Im Gegenteil: Salz kann sich mit solchen Materialien vermischen und die Verstopfung sogar verschlimmern. Bei einer bestehenden Verstopfung ist es unerlässlich, zu anderen, geeigneten Reinigungsmethoden zu greifen, wie z.B. einem Abflussreiniger (auf Basis von Natronlauge) oder einem Pümpel.

  • Fett- und Ölreste: Salz hat keine Wirkung auf Fett- und Ölreste, die sich in Abflüssen absetzen können. Diese setzen sich fest und können zu erheblichen Verstopfungen führen. Hier sind spezielle, fettlösende Reinigungsmittel ratsam.

  • Rost: Salz kann zwar Rost begünstigen, jedoch nicht entfernen. Es beschleunigt sogar die Korrosion metallischer Abflussrohre. Daher sollte die Anwendung von Salz im Abfluss sparsam und bedacht erfolgen.

Fazit:

Salz kann als ergänzende Maßnahme zur Geruchsbekämpfung und als prophylaktische Vorsichtsmaßnahme in geringen Mengen eingesetzt werden. Es ist jedoch kein Allheilmittel und sollte nicht als Ersatz für eine gründliche Abflussreinigung bei bestehenden Problemen dienen. Bei hartnäckigen Verstopfungen oder andauernden Geruchsbelästigungen ist es ratsam, einen professionellen Klempner zu konsultieren. Die Verwendung von Salz sollte immer mit Bedacht und in Maßen erfolgen, um Schäden an den Abflussrohren zu vermeiden.