Soll man Gurkenpflanzen hochbinden?
Sowohl Gurken als auch Tomaten können eine beachtliche Höhe erreichen. Um sie zu stützen, sollte man sie ab einer bestimmten Größe entweder mit Fäden aufleiten oder an Stäbe hochbinden. Gurken erfordern dabei weniger Pflege, da sie im Gegensatz zu Tomaten nicht ausgegeizt werden müssen.
Hochbinden von Gurkenpflanzen: Fluch oder Segen? Ein genauerer Blick
Die Frage, ob man Gurkenpflanzen hochbinden sollte, ist nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten. Während viele Gärtner es als selbstverständlich ansehen, gibt es durchaus Argumente, die gegen das Hochbinden sprechen. Die Entscheidung hängt letztendlich von der Gurkensorte, dem zur Verfügung stehenden Platz und den persönlichen Vorlieben ab.
Argumente FÜR das Hochbinden:
- Bessere Belüftung und Lichtdurchlässigkeit: Hochgebundene Gurkenpflanzen bilden weniger dichtes Laub, wodurch eine bessere Luftzirkulation gewährleistet wird. Dies minimiert das Risiko von Pilzkrankheiten wie Mehltau, die in feuchter Umgebung gedeihen. Mehr Licht erreicht außerdem die Früchte und fördert deren Reife.
- Erleichterte Ernte: Die Früchte sind leichter zugänglich und man vermeidet das mühsame Suchen im undurchdringlichen Blattwerk. Dies spart Zeit und schont die Pflanzen.
- Platzersparnis: Besonders in kleinen Gärten oder auf Balkonen ist das Hochbinden eine ideale Lösung, um den Platz optimal zu nutzen. Die Pflanzen wachsen in die Höhe statt in die Breite.
- Schutz vor Bodenschädlingen und Fäulnis: Die Früchte haben weniger Kontakt mit dem feuchten Boden, wodurch die Gefahr von Fäulnis reduziert wird. Auch Bodenschädlinge erreichen die Früchte weniger leicht.
- Verbesserte Fruchtausbildung: Durch die verbesserte Lichtversorgung und Luftzirkulation werden im Idealfall mehr und größere Früchte gebildet.
Argumente GEGEN das Hochbinden:
- Aufwand: Das Hochbinden erfordert Zeit und etwas handwerkliches Geschick. Man benötigt geeignete Materialien wie Schnüre, Stäbe oder ein Rankgerüst.
- Verletzungsgefahr: Beim Binden der Triebe besteht die Gefahr, die empfindlichen Pflanzen zu verletzen. Unerfahrenheit kann hier zu Schäden führen.
- Nicht für alle Sorten geeignet: Einige Gurkensorten, insbesondere kriechend wachsende Sorten, eignen sich weniger gut zum Hochbinden. Sie benötigen mehr Platz und entwickeln sich möglicherweise nicht optimal.
- Möglicher Verlust an Bodenfeuchtigkeit: Hochgebundene Pflanzen trocknen schneller aus und benötigen möglicherweise häufiger gegossen zu werden.
Fazit:
Das Hochbinden von Gurkenpflanzen bietet viele Vorteile, insbesondere hinsichtlich Krankheitsvorbeugung, Ernteerleichterung und Platzersparnis. Jedoch sollte man den Aufwand und die mögliche Verletzungsgefahr nicht unterschätzen. Die Entscheidung sollte sorgfältig abgewogen werden und von der jeweiligen Gurkensorte, den räumlichen Gegebenheiten und dem persönlichen Engagement des Gärtners abhängen. Für Anfänger empfiehlt es sich, mit einer kleineren Anzahl von Pflanzen zu beginnen und die Methode auszuprobieren. Eine gute Alternative zum Hochbinden kann das Anlegen eines niedrigen Rankgerüstes sein, das die Pflanzen stützt, ohne sie vollständig hochzubinden.
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