Soll man Schlangengurken hochbinden?

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Optimal gedeihen Schlangengurken durch gezieltes Ausgeizen. Dabei werden überflüssige Seitentriebe entfernt, um die Kraft der Pflanze auf die Fruchtbildung zu konzentrieren. Die Methode variiert je nach Wuchsform; Boden- und Hochstämmchen benötigen unterschiedliche Pflege. Ernteertrag und Qualität profitieren von dieser gezielten Maßnahme.

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Schlangengurken hochbinden: Ja, aber richtig!

Schlangengurken, mit ihren langen, schlanken Früchten, sind ein beliebter Anblick in Gemüsebeeten. Doch die Frage, ob man sie hochbinden sollte, ist nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten. Es kommt entscheidend auf die Sorte und den gewünschten Anbaustil an. Während das Hochbinden für viele Vorteile spricht, ist es nicht für jede Anbausituation zwingend notwendig und kann sogar kontraproduktiv sein.

Vorteile des Hochbindens:

  • Platz sparen: Schlangengurken können erhebliche Flächen bedecken. Hochbinden, beispielsweise an einem Spalier oder an einem Zaun, ermöglicht eine platzsparende Kultivierung, besonders in kleineren Gärten oder auf Balkonen. Dies ist besonders bei großwüchsigen Sorten wichtig.
  • Verbesserte Belüftung: Die Früchte hängen frei in der Luft und sind besser belüftet. Dies reduziert die Gefahr von Pilzkrankheiten wie Mehltau, die sich in feuchter Umgebung besonders gut ausbreiten.
  • Erleichterte Ernte: Die Früchte sind leichter zugänglich und die Ernte gestaltet sich komfortabler. Man muss nicht im Dickicht der Pflanzen nach den Gurken suchen.
  • Schutz vor Schädlingen und Krankheiten (teilweise): Durch den erhöhten Abstand zum Boden wird der Kontakt mit Bodenschädlingen und -krankheiten reduziert.
  • Optimale Sonneneinstrahlung: Die Blätter und Früchte erhalten mehr Sonnenlicht, was zu einem besseren Wachstum und höherer Ernteausbeute führen kann.

Nachteile des Hochbindens:

  • Mehr Aufwand: Das Hochbinden erfordert einen höheren Arbeitsaufwand. Man benötigt geeignete Hilfsmittel wie Spaliere, Schnüre und eventuell Stützen. Die Pflanzen müssen regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls neu befestigt werden.
  • Nicht für alle Sorten geeignet: Kleinbleibende oder buschig wachsende Schlangengurkensorten benötigen kein Hochbinden und könnten durch das Fixieren sogar geschädigt werden. Hier ist die Sortenbeschreibung entscheidend.
  • Verletzungsgefahr: Unsachgemäßes Hochbinden kann die empfindlichen Triebe der Pflanze verletzen.

Richtiges Hochbinden:

  • Wahl des geeigneten Systems: Spaliere, Rankhilfen oder Zäune eignen sich gut zum Hochbinden. Achten Sie auf eine robuste Konstruktion, die dem Gewicht der Pflanze standhält.
  • Schonende Befestigung: Verwenden Sie weiche Schnüre oder Bänder, um die Triebe nicht zu beschädigen. Knoten Sie die Pflanze locker an, um ein Abknicken zu vermeiden.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig die Befestigung und korrigieren Sie sie bei Bedarf. Längere Triebe können nach Bedarf neu befestigt werden.
  • Kombination mit Ausgeizen: Das Ausgeizen, wie im einleitenden Absatz erwähnt, ist unabhängig vom Hochbinden eine wichtige Maßnahme zur Optimierung des Ernteertrags. Durch das Entfernen überflüssiger Seitentriebe konzentriert sich die Pflanze auf die Fruchtbildung.

Fazit: Ob das Hochbinden von Schlangengurken sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei großwüchsigen Sorten und begrenztem Platz ist es empfehlenswert und bietet zahlreiche Vorteile. Kleinere Sorten benötigen dies hingegen nicht. Ein sorgfältiges Vorgehen und die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Pflanze sind entscheidend für einen erfolgreichen Anbau. Informieren Sie sich vorab über die spezifischen Anforderungen der von Ihnen gewählten Schlangengurkensorte.