Warum darf man Metallbrände nicht mit Wasser löschen?

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Metallbrände entwickeln extreme Hitze – über 2000°C. Wasser reagiert katastrophal: Es zersetzt sich explosionsartig in Wasserstoff und Sauerstoff. Die resultierende Knallgasreaktion verstärkt den Brand statt ihn zu löschen. Spezielle Löschmittel sind daher unerlässlich.

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Metallbrände: Warum Wasser tabu ist und was stattdessen hilft

Metallbrände stellen eine besondere Herausforderung für die Brandbekämpfung dar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bränden, bei denen organische Materialien verbrennen, reagieren brennende Metalle – wie Magnesium, Titan, Aluminium oder Lithium – extrem heftig mit Wasser. Ein Versuch, den Brand mit Wasser zu löschen, endet nicht nur erfolglos, sondern kann die Situation sogar dramatisch verschlimmern und zu schweren Verletzungen führen. Der Grund hierfür liegt in der komplexen chemischen Reaktion zwischen dem glühenden Metall und dem Wasser.

Die enorme Hitzeentwicklung bei Metallbränden, die weit über 2000°C liegen kann, ist ein entscheidender Faktor. Wasser, mit seinem Siedepunkt von 100°C, ist bei solchen Temperaturen völlig unzureichend. Es verdampft nicht einfach nur, sondern wird durch die extreme Hitze unmittelbar in seine Bestandteile zerlegt – Wasserstoff und Sauerstoff. Diese Zersetzung geschieht explosionsartig, und die dabei freigesetzte Energie trägt erheblich zur Brandausbreitung bei.

Die entstehende Mischung aus Wasserstoff und Sauerstoff ist hochentzündlich und bildet ein explosives Knallgasgemisch. Der Funkenflug des brennenden Metalls genügt, um dieses Gemisch zu entzünden. Die Folge ist eine heftige Explosion, die den Brand nicht nur nicht löscht, sondern ihn durch die zusätzliche Energiezufuhr massiv verstärkt und die Gefahr für Mensch und Umwelt drastisch erhöht. Der ausströmende Wasserstoff kann zudem weitere Brände auslösen, wenn er sich in der Umgebung ausbreitet und mit Sauerstoff in Kontakt kommt.

Um Metallbrände effektiv zu bekämpfen, sind spezielle Löschmittel notwendig. Diese unterscheiden sich je nach brennenden Metall und den spezifischen Gegebenheiten. Häufig verwendete Löschmittel sind:

  • Spezielle Trockenlöschmittel: Diese wirken durch das Abdecken des brennenden Metalls und den damit verbundenen Sauerstoffentzug. Sie isolieren den Brandherd von der Umgebungsluft und verhindern so die weitere Verbrennung.
  • Metallbrandlöschpulver: Diese Pulver sind speziell auf die Reaktion mit bestimmten Metallen abgestimmt und wirken sowohl durch Kühlung als auch durch das Unterbrechen der chemischen Reaktion.
  • Spezialschäume: In einigen Fällen können spezielle, hochtemperaturbeständige Schäume eingesetzt werden, um das brennende Metall zu bedecken und den Sauerstoffzugang zu unterbinden.
  • Metallbranddecken: Diese können kleinere Brände abdecken und so den Sauerstoffzufluss unterbinden.

Wichtig ist: Im Umgang mit Metallbränden ist höchste Vorsicht geboten. Ohne die entsprechende Ausbildung und Ausrüstung sollte man niemals versuchen, einen solchen Brand selbst zu löschen. Die Feuerwehr ist immer zu alarmieren. Im Vorfeld sollte man sich über die spezifischen Gefahren und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen informieren und entsprechende Brandschutzmaßnahmen treffen. Nur so kann man die Risiken minimieren und sich und andere vor schweren Verletzungen schützen.