Warum erst 20 Minuten nach dem Essen Trinken?

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Um die Sättigung schneller zu erreichen und unnötige Kalorien zu vermeiden, ist es ratsam, erst 20 Minuten nach dem Essen zu trinken. Der Körper benötigt diese Zeit, um das Völlegefühl zu registrieren. Das reduziert Heißhunger und fördert eine ausgewogenere Nahrungsaufnahme.
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Warum erst 20 Minuten nach dem Essen trinken?

Die verbreitete Empfehlung, erst 20 Minuten nach dem Essen zu trinken, basiert auf einer interessanten physiologischen Annahme: der Zeit, die der Körper benötigt, um das Sättigungsgefühl zu registrieren. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter dieser Regel? Und wann ist sie sinnvoll, wann eher ein Mythos?

Die Idee dahinter ist, dass der Magen während des Essens durch die Nahrung aufgespült wird. Das Volumen in der Magengegend nimmt zu, und das Sättigungszentrum im Gehirn wird durch mechanische Reize informiert. Diese Reize brauchen Zeit, um vom Magen zum Gehirn zu gelangen und dort die Signale des Völlegefühls auszulösen. Die 20-Minuten-Regel besagt, dass während dieser Zeit zusätzliches Trinken das Volumen im Magen zusätzlich erhöht, bevor das Gehirn die Sättigung signalisiert. Somit kann man zu viel essen und unnötige Kalorien aufnehmen.

Aber stimmt das wirklich? Es ist schwierig, diese Behauptung wissenschaftlich eindeutig zu belegen. Es gibt zwar Studien, die aufzeigen, dass das Trinken während des Essens zu einem leicht erhöhten Kalorienkonsum führen kann, aber eine definitive 20-Minuten-Regel ist nicht wissenschaftlich fundiert. Der individuelle Stoffwechsel und die Art des Essens spielen eine deutlich wichtigere Rolle als die reine Zeitspanne nach dem Essen.

Wann kann die Regel sinnvoll sein? In einigen Fällen kann das frühe Trinken eine Rolle bei der Kalorienreduktion spielen:

  • Personen mit einem schnellen Stoffwechsel oder erhöhtem Hungergefühl: Bei Menschen, die schnell hungrig werden, kann das Trinken während des Essens den Magen schnell überfüllen und so das Sättigungsgefühl schneller auslösen, was zu einer reduzierten Gesamtmenge an konsumierten Kalorien führen kann.

  • Personen mit Schwierigkeiten, die Mahlzeit zu genießen und zu fokussieren: Das bewusste Trinken zwischen Bissen kann zu einer verlangsamten Nahrungsaufnahme und mehr Bewusstheit für das Sättigungsgefühl führen.

  • Personen, die oft zu schnell essen: Wenn man in der Regel schnell isst, kann der Körper weniger effektiv sättigungssignale senden, was zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme führen kann. Hier kann das bewusst langsamer essen und das Trinken zwischen Bissen helfen, die Sättigung zu fördern.

Wann ist sie eher ein Mythos? Die strikte Einhaltung der 20-Minuten-Regel ist nicht notwendig und für die meisten Menschen überflüssig. Essen und Trinken sind natürliche Prozesse, die mit einer individuellen Einstellung und Bewusstheit optimiert werden können.

Schlussfolgerung: Die 20-Minuten-Regel nach dem Essen kann in bestimmten Situationen einen kleinen Beitrag zur Kalorienreduktion leisten, ist aber kein absolutes Muss. Viel wichtiger sind eine bewusste Nahrungsaufnahme, langsames Essen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr über den Tag verteilt und eine gesunde Ernährung allgemein. Konzentrieren Sie sich weniger auf die exakte Zeitspanne und mehr auf den Prozess des Essen, um Ihr Sättigungsgefühl besser wahrzunehmen.