Warum schwellen Pickel an?

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Entzündete Talgdrüsen vergrößern sich, verhärten und bilden schmerzhafte Knoten unter der Haut. Der gestaute Talg löst eine Entzündungsreaktion aus, die sich durch Rötung und Schwellung bemerkbar macht und langfristig Narben verursachen kann. Eine frühzeitige, sanfte Behandlung ist daher ratsam.

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Warum schwellen Pickel an? Ein Blick auf die Entzündung

Pickel, medizinisch Akne vulgaris genannt, sind weit mehr als nur ein kosmetisches Problem. Die oft schmerzhafte Schwellung, die sie begleitet, ist ein deutliches Zeichen einer Entzündungsreaktion im Körper. Doch was genau passiert dabei?

Der Prozess beginnt im Inneren der Talgdrüsen. Diese kleinen Drüsen produzieren Talg, eine fettige Substanz, die die Haut geschmeidig hält. Bei Akne verstopfen verhornte Hautzellen die Ausgänge der Talgdrüsen (Poren). Dadurch staut sich der Talg, und es entsteht ein Komedo – ein Mitesser, der zunächst noch nicht entzündet ist.

Die Schwellung eines Pickels ist jedoch das Ergebnis einer Entzündungsreaktion, die durch den gestauten Talg ausgelöst wird. Dieser Talg ist ein Nährboden für Bakterien, insbesondere für Cutibacterium acnes (früher Propionibacterium acnes). Diese Bakterien vermehren sich in der verstopften Pore und produzieren entzündungsfördernde Substanzen. Der Körper reagiert darauf mit einer Abwehrreaktion:

  • Immunzellen wandern ein: Weiße Blutkörperchen, die Teil des Immunsystems sind, werden zum entzündeten Areal gelockt. Sie versuchen, die Bakterien zu bekämpfen und den gestauten Talg zu beseitigen.
  • Gefäßerweiterung: Die Blutgefäße in der betroffenen Hautregion erweitern sich. Dies führt zur typischen Rötung und Wärmeentwicklung um den Pickel.
  • Gewebsflüssigkeit tritt aus: Die erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäße lässt Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austreten. Dieser Prozess führt zur Schwellung (Ödem) und dem oft schmerzhaften Druckgefühl.
  • Entzündungsmediatoren: Die Immunzellen setzen verschiedene Stoffe frei, sogenannte Entzündungsmediatoren, die die Entzündung weiter verstärken können. Diese führen zu den typischen Symptomen wie Schmerz, Juckreiz und erhöhter Empfindlichkeit der Haut.

Die Stärke der Schwellung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Anzahl der beteiligten Bakterien, die individuelle Reaktionsfähigkeit des Immunsystems und die Tiefe der Entzündung. Kleine, oberflächliche Pickel zeigen nur eine geringe Schwellung, während tiefsitzende, entzündete Knoten stark anschwellen und deutlich schmerzhaft sein können. Eine länger andauernde und starke Entzündung kann langfristig zu Narbenbildung führen.

Daher ist eine frühzeitige und sanfte Behandlung wichtig, um die Entzündung zu reduzieren und die Bildung von Narben zu vermeiden. Dazu gehören Maßnahmen wie eine schonende Reinigung der Haut, die Vermeidung von starkem Ausdrücken und gegebenenfalls die Anwendung von lokalen Antiseptika oder Medikamenten, die vom Hautarzt verschrieben werden. Bei hartnäckigen oder schweren Akneformen ist immer ein Besuch beim Dermatologen ratsam.